Hersteller von Bitcoin-Mining Hardware vor Gericht

Bitcoins kaufen kann jeder, doch viel interessanter ist für viele Anhänger der digitalen Währung das Schürfen des BTC. Doch dies ist aufwändig und auch teuer, zumindest wenn man es lediglich mit dem eigenen PC oder Notebook versucht, ohne eine zusätzliche spezielle Hardware für das Bitcoin-Mining zu haben.

Vor allem die Rechenleistung wie auch der Stromverbrauch spielen beim Schürfen der Bitcoins eine große Rolle. Sind die Stromkosten hoch, und dazu auch noch die Leistung des Rechners nicht gerade optimal, dann zahlen die Schürfer schnell drauf, anstatt wirklich etwas an ihrem Bitcoin-Mining zu verdienen. Wer sein Geld jedoch in eine besondere Hardware zum Schürfen der digitalen Währung setzt, der kann mitunter auch durchaus etwas beim Mining von Bitcoins verdienen.

Unzuverlässige Hardware-Lieferanten vor Gericht

Um das Bitcoin-Mining zielgerichtet durchführen zu können, gibt es einige Hersteller von Hardware, die eine höhere Rechenleistung bietet, zugleich aber nicht Unmengen von Strom verbraucht. Doch nicht jeder dieser Hersteller von Hardware zum Bitcoin-Mining ist auch wirklich zuverlässig, was nun zu Klagen gegen zwei Unternehmen geführt hat.

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Butterfly Labs und Hashfast, beides Hersteller von Bitcoin-Mining Hardware, müssen sich nun wegen ihre desaströsen Lieferpolitik vor Gericht verantworten. Gleich mehrere unzufriedene Kunden haben in den USA Klage gegen die beiden Unternehmen eingereicht, da Hardware entweder nicht geliefert wurde bzw. die Lieferung immer wieder hinausgezögert wurde oder Zusagen, die gemacht wurden, nicht eingehalten worden waren von den Herstellern. Zudem gab es Probleme bei der Rückabwicklung von Bestellungen, die entweder hinausgezögert oder gar ganz verweigert wurden.

Klagen wegen Betrug und Vertragsbruch

Fünf Schiedsgerichtsverfahren und zwei Klagen vor Bundesgerichten, damit hat sich derzeit der Hardware-Hersteller für Bitcoin-Mining, Hashfast, herumzuschlagen, wie Arstechnica.com berichtet.

Dabei geht es unter anderem darum, dass ein Gerät, der Miner Baby Jet (400 Gigahash pro Sekunde!) im Oktober 2013 an die Kunden ausgeliefert werden sollte. Die Käufer hatten Vorkasse geleistet, nachdem Hashfast die neue Hardware zum Bitcoin-Mining im August des vergangenen angekündigt hatte. Gezahlt hatten die Vorbesteller die Geräte in BTC, andere Zahlungsmöglichkeiten gab es nicht.

Doch andes als versprochen wurden die Geräte dann nicht im Oktober des vergangenen Jahres ausgeliefert, sondern erst auf Ende Januar dieses Jahres – und jeder echte Bitcoin-Schürfer weiß, wie viel Geld bzw. Bitcoins den Kunden damit durch die Lappen gegangen sind im Laufe der Monate.

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Bislang hat Hashfast es jedoch augenscheinlich noch nicht einmal geschafft, alle Vorbesteller mit dem neuen Miner Baby Jet zu beliefern, wodurch es immer noch Schürfer gibt, die bislang vergeblich auf die Hardware gewartet haben. Doch auch bei den Stornierungen der Bestellungen für das Gerät soll der Hersteller geschlampt haben und Rückzahlungen der Vorauskasse, die zugesagt wurden, dann eben doch nicht geleistet haben.

Butterfly Labs: Lange Wartezeiten und verweigerte Stornierungen

Im vergangenen Monat wurde eine Sammelklage gegen Butterfly Labs eingereicht, der Hardware-Hersteller für Geräte zum Bitcoin-Mining hat damit bereits mit dem zweiten Rechtsstreit binnen weniger Monate zu kämpfen.

Das Unternehmen soll Lieferungen herausgezögert haben, die Besteller, die per Vorkasse gezahlt haben, sollen dabei bis zu einem Jahr Wartezeit gehabt haben. Zudem sollen Stornierungen von Bestellungen verweigert worden sein.

In den nun eingereichten Sammelklage gegen Butterfly Labs geht es um einen Schadenersatz in Höhe von fünf Millionen Dollar. Dabei wurde auch bekannt, dass der Zahlungsdienstleister PayPal den Account von Butterfly Labs einfroren hat, da es um die 6.000 Beschwerden gegen den Hersteller der Hardware zum Bitcoin-Schürfen gegeben haben soll. Darüber hinaus soll es auch Beschwerden über Butterfly Labs bei der Federal Trade Commission (FTC), der Handelsaufsicht der USA, insgesamt um die 170 an der Zahl.

Dies zeugt davon, dass die Probleme, die Butterfly Labs derzeit hat, nicht von schlechten Eltern sein dürften – nachdem der Hardware-Hersteller bereits im November des vergangenen Jahres auf der Verliererseite war bei einem Rechtsstreit.

Schürfen die Hersteller mit den bereits gezahlten Geräten ihrer Kunden?

Doch die Vorwürfe gehen noch weiter als nur das Nicht-Liefern von bereits bezahlter Hardware zum Bitcoin-Mining und dem Nicht-Stornieren von Vorbestellungen. So soll Butterfly Labs die Hardware der Kunden genutzt haben soll, um selbst Bitcoins zu schürfen.

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Angeblich soll dies nur für Zwecke von Burn-In-Tests durchgeführt worden sein, doch die Kläger sehen dies anders. Ihrer Ansicht nach soll der Hardware-Hersteller die Tests nur als Ausrede benutzen und stattdessen durch das Schürfen mit Hardware, die bereits bezahlt, aber nicht an die Kunden geliefert wurde, Geld verdient haben.

Damit würde wohl auch klar sein, wieso die Auslieferungen so lange hinausgezögert wurden von dem betroffenen und nun erneut vor Gericht gezerrten Unternehmen. Denn beim Schürfen von Bitcoins bedeutet jeder Tag, an dem nicht geschürft werden kann, letztlich bares Geld. Und wenn der Hardware-Hersteller wirklich die Geräte der Kunden, die eigentlich längst ausgeliefert hätten werden sollen, für seine eigenen Zwecke und damit für das eigene Bitcoin-Mining genutzt hat, dann nimmt die ganze Sache möglicherweise eine ganz neue Dimension an.

Lohnt sich der Kauf von Hardware zum Bitcoin-Schürfen dann überhaupt?

Die Klagen gegen Hashfast und Butterfly Labs werfen natürlich die Frage auf, ob es dann wirklich Sinn macht, solche Hardware zum Schürfen von Bitcoins zu kaufen oder ob das nicht vielleicht sogar einfach nur rausgeworfenes Geld ist.

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Geld verdienen mit Bitcoins und dem Bitcoin-Mining ist durchaus möglich – wenn man einen guten Hardware-Hersteller findet, der zuverlässig liefert und das bereits gezahlte Geld nicht monatelang in seine eigene Tasche steckt, bis es endlich zur Auslieferung des Geräts zum Bitcoin-Schürfen kommt. Hier kann es sich durchaus lohnen, sich durch die einschlägigen Seiten im Internet zu lesen, möglichst auch auf Englisch, um herauszufinden, über welche Hersteller es immer mehr negative Berichte gibt, beispielsweise auch wegen Gerichtsverfahren und anstehenden Klagen und welche wegen ihrer Zuverlässigkeit viele „Anhänger“ unter den Bitcoin-Schürfern gefunden haben.

Ob die Lieferung dann jedoch auch bei einem selbst so zuverlässig verläuft, kann dadurch jedoch nicht garantiert werden. Doch sollte wohl eher davon abgesehen werden, diese spezielle Hardware zum Bitcoin-Mining bei Unternehmen zu bestellen, die mittlerweile vor allem für ihre schlechte Lieferpolitik bekannt sind.