Frankreich will das Bargeld kontrollieren

Es kommen neue Zeiten auf die Bürger Frankreichs zu, die alles andere als gut sein dürften. Frankreich will das Bargeld kontrollieren und will ab September dieses Jahres, wie verschiedene Medien berichten, eine strengere Überwachung vornehmen, wenn Bürger mit Bargeld bezahlen. Ebenfalls begrenzt werden sollen die Umtauschmöglichkeiten in Fremdwährungen, die ohne Ausweis vorgenommen werden sollen. Zudem soll es eine verschärfte Kontrolle über den Bitcoin und andere digitale Währungen geben.

Das Ende des Bargelds wird eingeläutet

In Europa sieht man nicht erst seit heute Bestrebungen  immer mehr vom Bargeld wegzukommen. Gerade in Skandinavien geht der Weg verstärkt in Richtung Mobile Payment. Viele Bürger bezahlen dort inzwischen längst nur noch mit dem Smartphone oder der Kreditkarte. Viele Banken in Schweden beispielsweise halten in einem Teil ihrer Filialen kein Bargeld mehr vor.

Surftipp: Mobile-Payment-Anbieter im Vergleich

Dies ist ein natürlicher Weg, den unsere Welt im 21. Jahrhundert geht und dem sich für das Mobile Payment und auch digitale Währungen wie den Bitcoin aufgeschlossene Bürger sehr offen zeigen.

Aber die Lage in Frankreich ist anders. Hier ist es nicht der Verbraucher selbst, welcher den Weg ohne Bargeld oder mit weniger Bargeld wählt, sondern es ist der Staat, welcher den Bürger dadurch entmündigt, indem er ihm vorschreibt mit welcher Höhe an Bargeld er maximal zu bezahlen hat.

Möglichkeiten zur Barzahlung werden deutlich beschnitten

Hand greift nach Euromünzenstapeln
© Fotolia.com – Composer

Bislang liegt das Limit, das für Zahlungen mit Bargeld in Frankreich galt bei 3.000 Euro. Dies soll ab September dieses Jahres deutlich niedriger angesetzt sein. Ab dann sollen die Bürger unseres Nachbarlandes nur noch bis zu einer Summe von maximal 1.000 Euro bar bezahlen dürfen.

Nun ist das ein Vorgehen, welches das Konsumverhalten grundlegend ändern und den freien Markt sehr beschneiden dürfte. Nur drei von vielen  möglichen Beispielen seien hier genannt:

  • Große Fernseher kosten oftmals mehr als nur 1.000 Euro,
  • wer Möbel kauft, zahlt oft deutlich mehr als nur diese Summe.
  • Vor allem aber beim Kauf von Gebrauchtwagen dürfte dies einen herben Einschnitt bedeuten, da vor allem gebrauchte Fahrzeuge oft mit Barzahlung verkauft werden.

Weniger Bargeld für Touristen

Frankreich ist für viele Menschen aus aller Welt ein Urlaubsland. Ob sich der französische Finanzminister Michel Sapin wirklich richtig Gedanken darüber gemacht, was sein Vorstoß in Sachen Bargeld bewirken könnte? Nicht nur die eigenen Bürger sollen durch die Verminderung der Zahlungsmöglichkeiten mit Bargeld drangsaliert werden. Auch Touristen soll es treffen, die ab September nur noch bis zu 10.000 Euro in Papier und Münzen zahlen sollen können. Bislang liegt dieser Betrag bei 15.000 Euro.

Umtausch in andere Währungen wird erschwert

Neben den Erschwerungen beim Bargeld selbst soll es ab September dieses Jahres in Frankreich auch zu Einschnitten beim Umtausch in andere Währungen kommen. Bislang können die Bürger des Landes Fremdwährungen kaufen für maximal 8.000 Euro ohne dabei einen Ausweis vorlegen zu müssen. Mit den drastischen Änderungen geht einher, dass dieser Betrag auf nur noch 1.000 Euro gesenkt werden soll.

Barabhebungen müssen gemeldet werden

Das Leben in Frankreich soll ab September dieses Jahres in Sachen Bargeld drastisch beschnitten werden. Dazu gehört auch, dass Bargeldabhebungen von monatlich mehr als 10.000 Euro von der jeweiligen Bank an die Tracfin, die Geldwäsche-Behörde, gemeldet werden müssen.

Damit wird in das Leben freier Bürger in einem freien Land deutlich eingegriffen. Denn somit ist es egal, wie viel Geld ein Mensch auf seinem Konto hat, welches ihm gehört. Abhebungen von insgesamt über 10.000 Euro, die innerhalb eines Monats erfolgen, werden an die Behörden weitergeleitet. Was eine sehr bedenkliche Vorgehensweise ist und den Bürger noch stärker zum gläsernen Menschen macht, als es ohnehin schon ist.

Info über Fracht-Transfers betrifft Gold und Prepaid-Kreditkarten

Ab September geht es auch den Fracht-Transfers innerhalb der Europäischen Union an die Wäsche. Die Geldinstitute werden dann verpflichtet sein, all jene EU-weiten Fracht-Transfers zu melden, welche über einem Betrag von 10.000 Euro liegen. Davon betroffen wird unter anderem Gold sein sowie Prepaid-Kreditkarten und Schecks.

Surftipp: PrePaid-Kreditkarten ohne SCHUFA-Auskunft

Kontrolle über den Bitcoin soll verschärft werden

Zusätzlich zur Beschneidung beim Bargeld und den neuen Meldevorschriften bei Fracht-Transfers, die innerhalb der EU durchgeführt werden, soll zudem eine Verschärfung der Kontrolle bei digitalen Währungen geben. Davon betroffen wäre unter anderem der Bitcoin als bekannteste aller virtuellen Währungen. Damit wäre die Freiheit genau dieser Währung am Ende – zumindest in Frankreich.

Wieder einmal wird der Kampf gegen den Terror vorgeschoben

Ein Staat drangsaliert seine Bürger und wieder soll es diesem als Kampf gegen den Terror verkauft werden. Die Repressalien, welche der französische Finanzminister plant, sind jedoch weit mehr als ein solcher „Kampf“ tatsächlich rechtfertigen würde. Hier geht es den Bürgern in jeder Hinsicht an die Wäsche. Das freie Einkaufen mit Bargeld, Abhebungen von Bargeld und vieles andere mehr wird dabei deutlich eingeschränkt. Dies hat nichts mehr mit dem Kampf gegen den Terror zu tun, sondern damit den Bürger unter die Kandare zu nehmen und ihn bei finanziellen Belangen von ganz oben kontrollieren zu können.

Folgen andere Staaten dem neuen Pariser Weg?

Nun steht Frankreich noch allein in der Europäischen Union mit solchen Maßnahmen. Doch weitere Staaten könnten dem Beispiel der Franzosen folgen und drastischere Einschnitte bei der Bargeldverfügung vornehmen. Sowohl das Bezahlen mit Bargeld wie Bargeldabhebungen und der Umtausch in Fremdwährungen könnten in der ganzen EU beschnitten werden. Auch Deutschland ist nicht vor solchen Maßnahmen gefeit. Die Kontrolle über das Bargeld wäre damit immer mehr möglich. Auf dem elektronischen Wege dürfte dies längst Wirklichkeit sein, bei den Eingriffsmöglichkeiten welche der Staat unter anderem durch die Finanzämter und andere Behörden hat.