Käuferschutz beim Onlineshopping

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Für viele Verbraucher ist Onlineshopping nicht nur bequemer, Sie genießen auch weitreichenderen Schutz als bei Käufen im Ladengeschäft. Als Online- Käufer haben Sie bestimmte Rechte, die Ihnen laut Gesetz zustehen, aber auch Käuferschutz und Garantien, die Ihnen Bezahldienste wie PayPal oder Master Card, sowie Shops wie Amazon versprechen. Wir geben einen Überblick und klären auf.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die gesetzlichen Regelungen existieren neben den Käuferschutzangeboten und werden nicht aufgehoben
  • Einige Känauuferschutzangebote erstatten den Kaufpreis nicht, wenn die Ware beim Versand verloren geht. Dagegen sind Sie dann nur gesetzlich abgesichert.
  • Bei Mängeln denken Sie unbedingt an Beweisfotos!
  • Heben Sie Rücksendebelege auf!

Testtabelle

Unsere Testtabelle gibt einen Überblick über die zehn größten Anbieter, welche Käuferschutz anbieten.

Überblick Anbieter mit Käuferschutz

Was ist Käuferschutz?

Der Käuferschutz, der im Internet von einigen Zahlungsdienstleistern und Händlern angeboten wird, geht über den gesetzlichen Schutz hinaus und ist eine freiwillige Absicherung der Anbieter zugunsten des Verbrauchers. Denn gerade im Internet ist die Gefahr auf unseriöse Händler hereinzufallen besonders hoch, da meist Vorkasse verlangt wird.

Unternehmen, die Käuferschutz anbieten:

  • PayPal
  • Klarna
  • Paydirekt
  • Amazon Payments
  • Ebay
  • Trusted Shops
  • Master Card/ Visa

Die besten kostenfreien VISA Kreditkarten im Überblick

Barclays Visa Credit Card/ Revolving Card
  • BarclaysVisa - Kartenmotiv
  • Grundgebühr
    0,00 € (1. Jahr)
    0,00 € (ab 2. Jahr)
    Auslandseinsatz
    0,00 %
    (Bargeld im Ausland)
    0,00 %
    (Fremd­währungs­entgelt)
    Zinsen
    0,00 %
    (Guthaben­zinsen)
    21.49 %
    (Sollzins)
  • zum Angebot
Hanseatic Bank GenialCard Credit Card/ Revolving Card
  • Hanseatic BankGenialCard - Kartenmotiv
  • Grundgebühr
    0,00 € (1. Jahr)
    0,00 € (ab 2. Jahr)
    Auslandseinsatz
    0,00 %
    (Bargeld im Ausland)
    0,00 %
    (Fremd­währungs­entgelt)
    Zinsen
    0,00 %
    (Guthaben­zinsen)
    17.32 %
    (Sollzins)
  • zum Angebot
Deutschland-Kreditkarte Classic Credit Card/ Revolving Card
  • Deutschland-KreditkarteClassic - Kartenmotiv
  • Grundgebühr
    0,00 € (1. Jahr)
    0,00 € (ab 2. Jahr)
    Auslandseinsatz
    0,00 %
    (Bargeld im Ausland)
    0,00 %
    (Fremd­währungs­entgelt)
    Zinsen
    0,00 %
    (Guthaben­zinsen)
    20.12 %
    (Sollzins)
  • zum Angebot

Umfang des Schutzes

Je nach Anbieter kann enthalten sein:

  • Nichtlieferung der Bestellung
  • Von der Beschreibung abweichende Ware
  • Nichterstattung des Kaufpreises trotz Widerruf
  • Insolvenz
  • Flugstornierung

Was tun, wenn die bestellte Ware nicht geliefert wird?

  • Suchen Sie den Kontakt zum Verkäufer und schildern Sie das Problem, um eine Einigung zu erreichen.
  • Schalten Sie den Käuferschutz ein, falls der Händler nicht reagiert oder uneinsichtig ist.
  • Der Käuferschutz ist ausgeschlossen? Die gesetzlichen Bestimmungen gelten trotzdem und werden nicht durch die Käuferschutzangebote aufgehoben. Sie können beispielsweise auf Ihre gesetzlichen Rechte hinweisen und gegebenenfalls sogar den Klageweg einschlagen.
  • Bei Zweifel sollten Sie anwaltlichen Rat einholen oder sich von der Verbraucherzentrale beraten lassen.
Info

Achtung! Der Haken bei Paypal und Paydirekt:

Kann der Verkäufer nachweisen, dass die Ware versendet wurde, ist eine Erstattung des Kaufpreises über den Käuferschutz ausgeschlossen. In einem solchen Fall bleiben Ihnen aber noch die Rechte, die Ihnen das Gesetz zugesteht.

Was tun, wenn die erhaltene Ware von der bestellten Ware abweicht oder defekt ist?

  • Machen Sie Beweisfotos, um den Mangel nachweisen zu können.
  • Suchen Sie den Kontakt zum Verkäufer und schildern Sie das Problem, um eine Einigung zu erreichen.
  • Schalten Sie den Käuferschutz ein, falls der Händler nicht reagiert oder uneinsichtig ist.
  • Senden Sie die Ware an den Verkäufer zurück. Heben Sie den Rücksendebeleg unbedingt zu Nachweiszwecken auf. Das heißt: Wählen Sie einen Rückversand mit Sendungsverfolgung.

Besonderheiten bei Paypal

Der Käuferschutz gilt nur, wenn Sie Geld über die Funktion „Artikel oder Dienstleistung bezahlen“ senden. Die Paypal Freundeoption bietet keinen Schutz. Vorsicht ist also geboten, wenn Händler Sie bitten per Paypal Freunde zu überweisen.

Kreditkarten Käuferschutz „Chargeback“

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© adobestock by vegefox

Der Schutz der Kreditkartenunternehmen Mastercard und Visa heißt Chargeback und umfasst nicht nur unrechtmäßige Kreditkartenabbuchungen, sondern auch Nichtlieferung, Mängel und die Nichterstattung des Kaufpreises nach Rücksendung der Ware. Wichtig zu wissen ist hier, dass der Ansprechpartner nicht das Kreditkartenunternehmen ist, sondern die Bank, die die Karte ausgestellt hat. Wenn die Bankinstitute versuchen ihre Chargeback Ansprüche abzuwimmeln, sollten Sie beharrlich bleiben!

Die besten kostenfreien MasterCards Kreditkarten im Überblick

Gebührenfrei Mastercard Gold Credit Card/ Revolving Card
  • GebührenfreiMastercard Gold - Kartenmotiv
  • Grundgebühr
    0,00 € (1. Jahr)
    0,00 € (ab 2. Jahr)
    Auslandseinsatz
    0,00 %
    (Bargeld im Ausland)
    0,00 %
    (Fremd­währungs­entgelt)
    Zinsen
    0,00 %
    (Guthaben­zinsen)
    22.32 %
    (Sollzins)
  • zum Angebot
N26 Standard Debit-Card
  • N26Standard - Kartenmotiv
  • Grundgebühr
    0,00 € (1. Jahr)
    0,00 € (ab 2. Jahr)
    Auslandseinsatz
    2,00 €
    (Bargeld im Ausland)
    1,70 %
    (Fremd­währungs­entgelt)
    Zinsen
    0,00 %
    (Guthaben­zinsen)
    12.40 %
    (Dispozins)
  • zum Angebot
Consors Finanz Mastercard Credit Card/ Revolving Card
  • Consors FinanzMastercard - Kartenmotiv
  • Grundgebühr
    0,00 € (1. Jahr)
    0,00 € (ab 2. Jahr)
    Auslandseinsatz
    3,95 €
    (Bargeld im Ausland)
    0,00 %
    (Fremd­währungs­entgelt)
    Zinsen
    0,00 %
    (Guthaben­zinsen)
    17.43 %
    (Sollzins)
  • zum Angebot

Geprüfter Webshop

Es handelt sich hierbei um ein Siegel für 1.500 geprüfte Händler. Es stehen 10.000 Euro pro Jahr für alle Schadensfälle zur Verfügung. Bei höheren Schäden erfolgt eine Regulierung nach Quote. Die Regulierung selbst erfolgt am Jahresende. Bedeutet: Man erfährt erst am Ende des Jahres, wie viel Geld man erstattet bekommt.

Paydirekt

Paydirekt ist eine Zahlungsweise, genauer eine Zusatzfunktion des Girokontos. Hierbei ist eine Registrierung erforderlich. Bei 10.300 geprüften Händlern ist die Zahlung auf diese Weise möglich.

Trusted Shops

Trusted Shops ist ein Siegel für 25.000 geprüfte Händler. Es gibt eine kostenlose Basic- Variante und eine Plus- Version, die 9,90 Euro im Jahr kostet. Man kann Trusted Shops Plus aber auch noch bis zum Abschluss des Reklamationsfall aktivieren.

Gesetzliche Rechte

Neben den Käuferschutzangeboten von Paypal etc. bleiben Ihre gesetzlichen Rechte nach wie vor bestehen. Teilweise gesteht das Gesetz Ihnen umfangreichere Rechte zu, als der Käuferschutz von Bezahldiensten und Shops. Der Nachteil hier ist aber, dass die Durchsetzung der gesetzlichen Rechte leider aufwendig und langatmig sein kann. Auch wenn endlich ein Urteil zu Ihren Gunsten entschieden wurde, bleibt das Insolvenzrisiko bestehen. Einige Käuferschutzangebote sichern dagegen sogar im Falle von Insolvenz Erstattungen zu.

Laut § 312g BGB können Sie ohne Angaben von Gründen innerhalb von 14 Tagen vom Kauf zurücktreten und Ihr Geld zurückverlangen. Dieses Widerrufsrecht steht Ihnen im Geschäft vor Ort nicht zu. Dort sind Sie von der Kulanz des Verkäufers abhängig.

Wichtig zu wissen: Die Widerrufsfrist von zwei Wochen beginnt erst zu laufen, wenn Sie als Kunde die Ware erhalten haben. Bei Teillieferungen beginnt die Frist erst mit der vollständigen Zustellung. Denken Sie aber daran, dass bei Widerruf auch die Ware zurückgesendet werden muss.

Diese Regelung gilt nur zwischen Verbraucher und Unternehmer. Sind Käufer und Verkäufer beide Privatleute (wie etwa bei eBay Kleinanzeigen) gibt es kein Widerrufsrecht.

Der Händler trägt das Versandrisiko. Das bedeutet: Geht die Ware auf dem Versandweg verloren, kann der Kunde verlangen, dass erneut versendet wird. Auch, wenn der Verkäufer den Versand beweisen kann, wird er von seiner Leistungspflicht nicht frei, da er das Risiko des Verlusts auf dem Versandweg trägt.

Bei einem mangelhaften Produkt kann der Verkäufer bis zu 24 Monate ab Kauf reklamieren.

Ausgeschlossen ist das gesetzliche Widerrufsrecht z.B. bei vorgefertigter Ware, die auf den Kunden und seine Bedürfnisse zugeschnitten sind, bei verderblichen Waren oder bei Hygieneartikeln. Die Ausnahmen sind in § 312g Abs. 2 BGB aufgelistet.

Was muss ich tun, um nach § 312g BGB zu widerrufen?

Es reicht nicht aus die erhaltene Ware kommentarlos zurückzusenden. Teilen Sie dem Vertragspartner mit, dass Sie widerrufen möchten. Dabei sind Sie an keine bestimmte Form gebunden. Aber es ist trotzdem ratsam den Widerruf per Einschreiben oder per E-Mail zu übermitteln, damit Sie im Streitfall einen Nachweis vorlegen können.

Sie sind keine Begründung schuldig. Einzige Anforderung ist, dass zweifelsfrei deutlich wird, dass Sie den Vertrag widerrufen möchten.

Folgen des Widerrufs

Wurde der Vertrag ordnungsgemäß widerrufen, müssen Sie bereits erhaltene Ware innerhalb von 14 Tagen nach Widerruf an den Verkäufer zurücksenden.

Wurde der Vertrag nicht über Waren, sondern über die Erbringung von Dienstleistungen geschlossen (z.B. Strom) muss das bisher Erhaltene bezahlt werden.

Haben Sie die Ware bereits bezahlt? Dann hat der Verkäufer 14 Tage Zeit Ihnen die Zahlung zu erstatten. Die Frist beginnt aber erst zu laufen, wenn er die Ware von Ihnen zurückerhalten hat bzw. Sie nachweisen, dass Sie die Artikel zurückgesendet haben.

Für den Fall, dass der oder die Artikel auf dem Weg zurück zum Händler verloren gehen oder beschädigt werden, muss der Verkäufer Ihnen trotzdem den Kaufpreis zurückzahlen. Das Risiko, dass die Ware beim Rückversand beschädigt wird, trägt nach § 355 Abs. 3 Satz 4 BGB der Verkäufer. Ausnahme: Sie haben das Paket nicht sicher verpackt, dann müssen Sie den Schaden tragen.

Problem Retourenkosten:

Oftmals übernimmt der Verkäufer die Kosten oder hat einen Retourenschein beigelegt. Anderenfalls müssen Sie das Porto tragen. Eine Ausnahme gilt für Paypal- Kunden. Haben Sie vorher unter paypal.de/retouren den Kostenübernahme- Service aktiviert, trägt Paypal die Rücksendekosten. Allerdings gilt dieser Service nicht unbegrenzt, sondern nur zwölf Mal im Jahr und nur bis zu 25 Euro pro Versand.

Gesetzliche Mangelgewährleistungsrechte der Nachlieferung bzw. Nachbesserung

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© adobestock by Rido

Der Verbraucher kann bei Mängeln an der Bestellung zunächst nur eine neue Lieferung verlangen oder eine Reparatur, wobei der Verkäufer in beiden Fällen sämtliche Kosten für Transport, Arbeitsleistung und Materialien tragen muss. Der Kunde hat dabei ein Wahlrecht, ob er die Reparatur oder den Tausch wünscht. (§ 439 Abs. 1 BGB). Der Händler kann die Wahl nur dann verweigern, wenn unverhältnismäßig hohe Kosten entstehen (§ 439 Abs. 4 BGB).

Diese Rechte stehen dem Verbraucher grundsätzlich innerhalb von zwei Jahren nach Lieferung der Ware zu.

In den ersten sechs Monaten nach dem Erhalt des Produktes wird gesetzlich vermutet, dass ein aufgetretener Mangel schon beim Kauf vorhanden war. Das kommt dem Käufer insofern entgegen, dass er nicht den Beweis zu erbringen braucht, dass beispielsweise der Laptop oder die Schreibtischlampe zum Zeitpunkt der Übergabe bereits mit einem Mangel behaftet oder in der Funktion beeinträchtigt war. Stattdessen muss der Verkäufer die gesetzliche Vermutung des Mangels beim Kauf widerlegen. Er muss also nachweisen, dass ein Sachmangel aus dem Grund aufgetreten ist, weil der Verbraucher etwas getan bzw. nicht getan hat.

Nach Ablauf der ersten sechs Monate bis zwei Jahre nach Übergabe der Kaufsache gilt die gesetzliche Vermutung des Sachmangels beim Kauf nicht mehr. Nun muss der Käufer beweisen, dass ein Mangel von Anfang an bestand.

Den Kaufpreis mindern oder vom Vertrag zurücktreten können Kunden normalerweise erst dann, wenn die Reparatur zweimal gescheitert ist oder die Ersatzlieferung nicht möglich sein sollte.

Weiterführende Informationen

Quellen