Geschichte der Kreditkarten

Seit über 100 Jahren gibt es Kreditkarten

Wussten Sie, dass es die Kreditkarte bereits seit über 100 Jahren gibt? Sicher nicht. Dabei tauchte die Kreditkarte zuerst im Kopf eines Schriftstellers auf, der diese in einem seiner Romane verarbeitete. Selbstverständlich noch nicht in der heute gültigen Form, jedoch als kleine Papierkarte, von der der Händler bei jedem Einkauf ein kleines Stück abschnitt. War die Karte schließlich komplett zerschnitten, musste der Kunde ein neues Exemplar erwerben.

Erste Kreditkarte von der Western Union Bank herausgegeben

Es dauerte jedoch noch etwa 20 Jahre, bis sich die Idee aus dem Kopf des Schriftstellers erstmals in der Realität der Vereinigten Staaten von Amerika anwenden ließ. Diese erste reale Kreditkarte wurde damals von der Western Union Bank herausgegebenen und war ausschließlich für reiche und angesehene Bürger bestimmt. Man musste daher zunächst einen gewissen gesellschaftlichen Stand nachweisen, um überhaupt in den Besitz einer solchen Karte zu kommen.

Auch die Zahlungsmöglichkeiten mit der neuen Karte waren damals noch sehr beschränkt. Es gab nur wenige Händler, die sie akzeptierten, und selbst diese beäugten das neue Zahlungsmittel zunächst sehr skeptisch, oftmals wurde erst Rücksprache mit der Bank gehalten, bevor der Händler die Zahlung per Karte schließlich akzeptierte.

Diners Club revolutioniert den Markt

Eine wirkliche Revolution geschah dann, als in den Vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA der so genannte „Diners Club“ gegründet wurde. Auch dieser stellte zunächst einen Club für wohlhabende und angesehene Bürger der Stadt dar, die bei Geschäften, Restaurants und Hotels eine hohe Reputation genossen. Aus diesem Grund stellte man den Mitgliedern des Diners Club eigene Karten zur Verfügung, mit denen sie in den dem Club angeschlossenen Lokalitäten bargeldlos bezahlen konnten. Die meisten Inhaber der Geschäfte und Lokale waren damals selbst Mitglieder des elitären Clubs, so dass zumindest der Zahlvorgang problemlos und ohne skeptische Rückfragen vonstatten ging.

In den 1950er Jahren wird die Kreditkarte zur Erfolsgeschichte

Bisher hatte sich die Kreditkarte allerdings immer noch nicht als Zahlungsmittel für die breite Masse durchgesetzt. Dies sollte jedoch wenig später – in den Fünfziger Jahren – endlich ändern. Einige Banken erkannten die Erfolgschancen des Kreditkartenmodells, welches Jahre zuvor vom Diners Club vorgestellt wurde und kopierten dieses einfach. Somit kamen nach und nach immer neue Kreditkartenmodelle auf den Markt. Das Problem der Akzeptanz bestand allerdings immer noch. Dieses konnte schließlich dadurch behoben werden, dass man die Kreditkarte standardisierte, so dass man fortan mit einem einzigen Kartenmmodell in nahezu jedem Geschäft, Restaurant und Hotel bezahlen konnte. Die erste Karte, welche nach diesem Prinzip funktionierte, war die Mastercard. Sie stellt bis heute eines der wichtigsten Kreditkartenmodelle dar. Nach und nach kamen dann weitere Modelle hinzu – einige verschwanden wieder, andere blieben bis heute.

Kreditkarten in Europa erst ab 1960er Jahren angesagt

Nach Europa und in den Rest der Welt breitete sich die Kreditkarte allerdings erst in den sechziger und siebziger Jahren wirklich aus. Allerdings waren die Menschen hier im Gegensatz zu den USA viel skeptischer und altmodischer, so dass es noch mehr als 20 Jahre dauern sollte, bis die Kreditkarte zu einem wirklichen Massen-Zahlungsmittel wurde. Geholfen hat ihr dabei die Popularität des Mitte der neunziger Jahre aufkommenden Internets. Hier hat der Kunde wenig andere Möglichkeiten, als einfach und bequem mit seiner Kreditkarte zu zahlen. Der Erfolg im Internet übertrug sich schließlich auch auf die reale Welt, so dass die Kreditkarte heute eines der beliebtesten Zahlungsmittel ist. Daran wird sich in Zukunft wohl auch kaum noch etwas ändern.