Kreditkartenbetrug eindämmen dank SMS-Benachrichtigung

Gang und gäbe ist der Kreditkartenbetrug mittlerweile. Während die Bankautomaten immer sicherer werden, suchen sich die Betrüger neue Möglichkeiten, um an Geld zu kommen und gerade Kreditkarten scheinen sich hierfür immer wieder anzubieten.

Wie die EZB berechnet hat, liegt der jährlich entstandene Schaden durch den Missbrauch von Kreditkarten bei 1,33 Milliarden Euro – nicht gerade Peanuts, wenn man sich diese Summe ansieht. Dennoch sind sich viele Banken ihrer Möglichkeiten immer noch nicht bewusst, wenn es um den Schutz von Kreditkarten geht und vor allem auch um den Schutz vor Kreditkartenbetrug.

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Benachrichtigungssysteme vorhanden – aber selten genutzt

Wie COMPUTER BILD in der aktuellen Ausgabe (Heft 8/2014) berichtet, sind die Benachrichtigungssysteme zwar vorhanden, werden von deutschen Banken jedoch nur selten genutzt. Als Grund nennt die Zeitschrift die Scheu vor den Investitionen in die Sicherheitstechnik.

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Dabei ist es eigentlich ganz einfach: mit einfachen SMS-Benachrichtigungen kann der Kreditkarteninhaber nachvollziehen, wann, wie und mit welchem Betrag seinen Kreditkarte genutzt wurde. Dadurch kann schnell nachvollzogen werden, wenn es zu einem Kartenmissbrauch kommt und der Karteninhaber kann sich umgehend an seine Bank wenden.

VISA und MasterCard bieten entsprechende Systeme längst an

Längst gibt es sie, die entsprechenden Benachrichtigungssysteme der beiden großen Kreditkartenanbieter MasterCard und VISA. Bei MasterCard nennt sich das entsprechende Infosystem „inControl“, bei VISA „Visa alert“. Doch nur wenige Banken wollen diese Systeme von sich aus anbieten, die großen privaten Banken in Deutschland bieten diese nur auf Nachfragen der Kunden an. Und bei den Sparkassen sieht es richtig düster aus, hier verzichten sämtliche Institute auf die wichtigen Benachrichtigungssysteme.

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Das bedeutet letztlich auch, dass die Geldinstitute in Deutschland nicht allzu viel Interesse an der Sicherheit der Kreditkarten ihrer Kunden haben dürften, wenn sie nicht so etwas letztlich Einfaches wie ein solches Benachrichtigungssystem installieren. Manchmal mag man ja meinen, aus Schaden wird man klug, aber die betriebswirtschaftlichen Rechnungen der Banken und Sparkassen muss man wohl nicht verstehen – weil man es wohl auch einfach nicht kann. Denn jeder Schaden mehr, der durch solche Systeme schneller aufgedeckt und damit weitere Schäden gleich verhindert werden können durch eine schnellere Kartensperrung bedeutet nun mal einen nicht entstanden finanziellen Schaden für den Karteninhaber und / oder die Bank.

Sicherheitsregeln bei Kreditkartenzahlung

Doch wenn die Banken kein wirkliches Interesse daran haben, solche Schäden abzuwenden, sollten sich die Kunden fragen, ob sie ihre Kreditkarte auch tatsächlich bei der richtigen Bank führen. Deshalb ist es empfehlenswert, sich vor Abschluss eines Kreditkartenvertrags genauer zu informieren, ob die jeweiligen Bank ein solches Benachrichtigungssystem anbietet und wenn ja, ob dies möglicherweise zusätzliche Kosten für den Karteninhaber mit sich bringen würde.

MasterCard bietet Systeme allen Banken an

COMPUTER BILD fragte auch bei MasterCard nach, weshalb die Banken die vorhandenen Benachrichtigungssysteme nicht gerne nutzen. Ein Sprecher von MasterCard äußerte dazu:  “Wir bieten unsere Sicherheitssysteme allen Banken an, doch längst nicht alle buchen sie.” Damit wollen die Banken nicht finanziell in diese Systeme investieren. Warum dies so ist, wird deutlich durch die Aussage des  Dienststellenleiters beim Landeskriminalamt Hamburg und Fachmann für Kreditkartendelikte, Uwe Kelting. Gegenüber  COMPUTER BILD machte er deutlich: “Solange es sich für Banken rechnet, den Schaden durch Kriminelle in Kauf zu nehmen, anstatt mehr in Sicherheitstechnik zu investieren, brauchen wir hier nicht weiter reden.“