Sparen mit neuer App – Digit aus den USA

Mit einer neuen App namens „Digit“ aus den USA soll Sparen nun für Jedermann so einfach wie möglich werden, vorausgesetzt es existiert ein finanzieller Spielraum, der monatliche Spareinlagen zulässt. Die Finanz-App „Digit“ soll Sparvorhaben von Nutzern automatisieren. D. h. die App entscheidet letztendlich, ob der Nutzer noch finanziellen Spielraum hat etwas zurück zulegen.

Der Finanz-Berater stets zur Seite   

Sicherlich ist es eine schöne Sache, stets „jemanden“ an seiner Seite zu haben, der die eigenen Finanzen klar im Blick behält. Mit der einhergehenden Reform der Digitalisierung unseres Bargeldes können Verbraucher schnell den Überblick über die monatlichen Ausgaben verlieren. Schließlich wird inzwischen fast überall mit Kredit- oder ec-Karte bezahlt, Online-Überweisungen getätigt, Online-Daueraufträge eingerichtet etc. Bargeld wird kaum mehr ausgegeben. Digit kann da Abhilfe schaffen beim „vernünftigen“ Sparen. Digit entscheidet demnach, welche Spareinlagen sich der User tatsächlich leisten kann. Dabei muss dieser selber nicht einmal besonders aktiv werden. Digit macht das schon!

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Funktionsweise von Digit

Nach der Installation der App auf dem Tablet, Smartphone oder einem anderen Mobilgerät, folgt im zweiten Schritt die Verknüpfung von Digit und dem eigenen Bankkonto. Daraufhin wird von der Finanz-App ein eigenes separates Digit-Sparkonto eingerichtet. Dieses Konto liegt auf dem App-Server, nicht etwa bei einem anderen Kreditinstitut. Diese verfügen über eine Einlagensicherung in Höhe von 250.000 US-Dollar. Das finden wir schon erstaunlich und macht die App um ein ganzes Stück seriöser.

Display Digit mit Kontoinformation

Algorithmus entscheidet über Spareinlagen     

Ein Algorithmus analysiert dann die monatlichen Ein- und Ausgaben seines Users und stellt diese gegenüber. Die entsprechende (sicherlich auch monatlich individuelle) Differenz bewertet Digit als Spareinlage. „Alle paar Tage wird nun automatisiert ein kleiner Geldbetrag vom Bankkonto des Users auf sein Digit-Sparkonto übertragen, normalerweise zwischen 5 und 50 US-Dollar.“ (Berliner Kurier)

Kommunikation via Short Message Service

In Form von Textnachrichten wird zwischen Bankkonto, Digit-Konto und User kommuniziert. Der User wird einmal am Tag von Digit über den aktuellen Kontostand per SMS informiert. Zugriff auf das Digit-Konto nimmt der User ebenso per SMS. Entsprechende SMS-Befehle durch den Nutzer ermöglichen Einzahlungen bzw. Rücküberweisungen auf das angegebene Referenzkonto, dementsprechend das eigene Bankkonto. Jederzeit kann man per SMS aktuelle Kontoeinsicht nehmen oder auch offene Rechnungen aufrufen.

Schwarzes, weißes Smartphone mit Digit App

App lernt von User-Gewohnheiten  

Die App lernt und das recht schnell. Es dauert nur eine kurze Zeit bis die App die finanziellen Gewohnheiten seines Users analysiert hat und dementsprechend daraus alle Informationen zieht bzgl. kommender Spareinlagen auf das Digit-Konto. Geld, auf das der User verzichten kann, so von Digit ermittelt, wird automatisch auf das Digit-Konto überwiesen. Entsprechend den Lebensgewohnheiten seiner User schließt Digit auf das Sparverhalten.

Kontoüberziehung des eigenen Bankkontos sei laut Digit-Anbieter absolut ausgeschlossen. Sollte der Nutzer auf dem eigenen Bankkonto finanzielle Engpässe wahrnehmen, hat er bei Anforderung innerhalb von 24 Stunden die von Digit entzogenen Spareinlagen wieder auf dem Konto. Jegliche Transaktionen bleiben dabei gebührenfrei.   

Zinslose Spareinlagen

Bisher kann man auf Einlagen mit der Digit-App nicht von Zinsen profitieren. Dabei ist das Gute, dass dann wenigstens der Service kostenfrei bleibt. Der Anbieter hat wohl aber bereits Andeutungen gemacht, dass Überlegungen unternommen werden, zukünftig diese Spareinlagen nicht unverzinst zu lassen.

Tipp

Wer seine Finanzen im Überblick haben möchte und das noch selbstständig tun will, hat mit dem Girokonto der DAB gute Möglichkeiten. Neben der kostenlosen Kontoführung und einer MasterCard Kreditkarte ohne Jahresgebühr bietet die Finanz-App zur DAB den dauerhaften Onlinebanking-Zugang als auch einen Finanzmanager, der Ausgaben analysiert und dementsprechend kategorisiert. Anbei kann man bei der DAB ein kostenloses Tagesgeldkonto eröffnen und immerhin ein paar Minizinsen erhaschen.  

DAB-MasterCard mit Finanzmanager

Bundesverband deutscher Banken ist kritisch

Zwar werden alle Daten, die über Digit laufen bzw. angegeben wurden, anonymisiert sowie verschlüsselt gespeichert. Dementsprechend ist es für Cyberkriminelle eher schwierig Bankdaten und zugleich passende Nutzerinformationen zu erhalten.

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Der Bundesverband deutscher Banken jedoch bleibt skeptisch. Er gibt zu bedenken, dass es Drittdienste sind, die dann in der Lage auf die Schnittstelle zum Online-Banking des Nutzers mit PIN und TAN zuzugreifen. Auch wenn die Zugangsdaten für Bankkonten der User nicht bei Digit gespeichert werden. Daher rät der Bankenverband dem europäischen Gesetzgeber zur Vereinheitlichung aller EU-Datenschutzregelungen für alle Teilnehmer des Marktes. Dem einzelnen User wird geraten, vor allem dem eigenen Bankinstitut gegenüber Information abzulegen, dass er einen neuen Drittdienst nutzt, der dann explizit autorisiert werden sollte.     

Fazit

In Deutschland gibt es Digit noch nicht. Bisher ist die Finanz-App nur in den USA verfügbar. Der Anbieter ist aber bereits stark an einer Expansion in andere Länder der Welt interessiert.

Interessenten solcher Finanz-Apps sollten sich dennoch darüber bewusst sein, dass mit der Nutzung einer solchen Applikation Lebensgewohnheiten ausgespäht werden. Für was gebe ich wieviel Geld aus? Habe ich mehr Ausgaben am Morgen oder am Ende des Tages. Für welche Hobbies bezahle ich? Etc. Drittanbieter können diese Informationen verwerten. Persönlichkeitsprofile lassen sich so leicht erstellen und nicht nur zu Werbe-, sondern auch kriminellen Zwecken sinnvoll nutzen.

Interessenten außerhalb der USA haben über den Google Store Möglichkeiten Apps zu erwerben, die ebenso Online Banking mit mehreren Konten ermöglichen. Diese Apps werten ebenso automatisch monatliche Ausgaben aus und erstellen Kategorien. Genauso lässt sich Geld überweisen. So u. a. finanzblick – Onlinebanking oder Mein Haushaltsbuch.

 Quelle: Berliner Kurier