Apple Pay geht an den Start!

Der im September angekündigte Zahlungsdienst Apple Pay steht offenbar unmittelbar vor der Einführung. Wie Giga.de berichtet wird der Startschuss für die virtuelle Geldbörse des Technologiekonzerns voraussichtlich am kommenden Wochenende, am 18. Oktober fallen.

Training für die Mitarbeiter läuft

Langsam wird es ernst, auch für die Mitarbeiter von Apple. Wie 9to5mac.com zu berichten weiß, findet in dieser Woche das Training für die Apple-Leute statt. Damit geht Apple Pay langsam aber sicher in Richtung Zielgerade.

Bei den Schulungen geht es den Berichten nach neben der Anwenderfreundlichkeit auch um die Sicherheit des Zahlungsdienstes. Apple Pay kann ab dem Start in den Apple Stores verwendet werden. Dazu kann die Wallet bei anderen Händlern und Anbietern genutzt werden, die mit dem Technologiekonzern kooperieren.

Noch immer ist jedoch unklar, ab wann Apple Pay in Europa und damit auch in Deutschland zur Verfügung stehen wird. Bislang ist nur der Start in den USA angedacht. Weitere Länder dürften früher oder später folgen. Hier wird die Frage nach wie vor sein, wie sich der Zahlungsdienst des Unternehmens in den USA durchsetzen wird. Die Konkurrenz hat nicht geschlafen und war mitunter sogar schneller als das Unternehmen aus Cupertino. Schließlich hatte sich der Konzern eine Zeitlang gegen den Einbau von NFC-fähigen Chips in seine iPhones gesperrt.

Apples eigener Zahlungsdienst

Die Wallet von Apple, Apple Pay, wird als große Konkurrenz zu anderen Zahlungsdiensten an den Start gehen. Der Vorteil des Unternehmens liegt auf der Hand: Bereits jetzt hat Apple Millionen von Kreditkartendaten in der Kundenkartei, beispielsweise via iTunes.

Mit Apple Pay geht der Konzern allerdings einen Weg, den andere schon vor ihm beschritten haben. Während diverse Smartphones den für das Mobile Payment benötigten NFC-Chip schon deutlich früher integriert hatten, hinkte Apples iPhone hinterher. Bis zur Produktvorstellung des iPhone 6 und des iPhone 6 Plus war nicht klar, ob der NFC-Chip enthalten sein würde.

Aber: Alle drei Geräte (inkl. Apple Watch) enthalten tatsächlich den wichtigen Chip, der für das kontaktlose Bezahlen die Basis bildet.

NFC-Chip taugt nur für Apple Pay

Apple wäre aber wohl nicht Apple, hätte das Unternehmen nicht gleich eine Hürde für die Konkurrenz eingebaut. So enthalten die neue Geräte zwar allesamt einen NFC-Chip, nur frei genutzt werden kann dieser, wie es bei anderen Chips für den Nahfunk der Fall ist, nicht.

Der NFC-Chip in Apple-Geräten taugt nur für Apple Pay. Das heißt: Letztlich nutzt der Chip nur den Nutzern etwas, die ihre Zahlungen über den eigenen Zahlungsdienst von Apple abwickeln wollen. Andere Zahlungsdienste sind außen vor.

Apple Pay = ein Leben ohne Bargeld und Kreditkarten?

Der Zahlungsdienst von Apple startet zu einer Zeit, in der sich eine Schneise bildet. Zwar wird die Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit dem Mobile Payment gehören. Aber: In den USA zeigt sich vermehrt die Abkehr von Kreditkarten bei der Generation um die 30 und die Rückkehr dieser Menschen zum Bargeld.

Es wird darauf ankommen, dass Apple mit seiner virtuellen Geldbörse diese Zielgruppe auf eine andere Art und Weise erreicht, als es beispielsweise Kreditkarten der Fall ist. Bei Menschen, die Kreditkarten verwenden, ein iPhone 5 oder iPhone 5 Plus besitzen und damit ihren Alltag gestalten, dürfte es fast schon eine logische Folge sein, dass viele von ihnen künftig Apple Pay nutzen.

Wie sieht es aber mit User aus, die den Kreditkarten den Rücken kehren und lieber mit Bargeld zahlen? Sind sie ebenfalls Verbraucher, die sich für Apple Pay gewinnen lassen können? Oder fallen sie raus? Diese wachsende Gruppe könnte für Apple eine wichtige Rolle spielen.

An der oben genannten Zielgruppe sowie den Nutzern, die bisher bereits auf andere Zahlungsdienste wie z. B. PayPal setzen, wird sich möglicherweise der Erfolg von Apple Pay messen lassen.

Kein Speichern der Daten und Einkäufe

Einen Vorteil bietet Apple Pay, der nicht zu unterschätzen ist: Neben der hohen Sicherheit, die von Experten bestätigt wurde, soll der Zahlungsdienst eigenen Angaben nach keine Datensammelei betreiben.

Das heißt, Einkäufe, die mit Apple Pay getätigt werden, sollen nicht gespeichert werden. Ebenso soll keine Speicherung von sonstigen Daten erfolgen. Nur Daten, welche das Unternehmen unmittelbar für den Zahlungsdienst benötigt, wie die Kreditkartendaten zur Grundlage für die Wallet, sollen gespeichert werden. Für Nutzer von Apple Pay dürfte dies eine Erleichterung sein, speziell angesichts der bekannten Sammelwut der US-Behörden.

Bleibt zu hoffen, dass Apple bei seiner virtuellen Geldbörse diesen Schutz der Nutzer auch tatsächlich auf lange Sicht beibehalten und die Taktik nicht irgendwann ändern wird.