Innovationsförderung für FinTech: comdirect will mit Startups kooperieren

Den FinTech-Unternehmen gehört die Zukunft. Davon ist auszugehen, auch wenn viele  Unternehmen der Finanztechnologie in Deutschland vielleicht noch einen weiten Weg vor sich haben, um in ihren Bereichen zu Marktführern zu werden. Der Hype um die FinTech ist da, nun muss die Zahl der Startups hierzulande noch weiter wachsen. Bereits jetzt, wo die Welle noch ganz am Anfang ist, rütteln die bereits vorhandenen FinTech-Unternehmen am Kerngeschäft der Banken. Egal, welche Art von Tätigkeit im Bankbetrieb, irgendein Startup in der FinTech-Branche gibt es schon dafür. Doch es ist die Konkurrenz, die das Geschäft belebt, weswegen sich inzwischen sogar die Banken mehr FinTech-Unternehmen wünschen.

Erste Bank in Deutschland mit Förderung für FinTech-Innovationen

Zumindest ist dies bei der comdirect der Fall, wie die Innovationsförderung Start-up Garage der Direktbank zeigt. Die Commerzbank-Tochter hatte dieser Tage den Startschuss für Förderung von FinTech-Gründern gegeben.

»comdirect initiiert als erste Bank eine Start-up Garage für Gründer im Finanzbereich«, heißt es in der Pressemitteilung der Direktbank dazu. Mit der Start-up Garage will die comdirect eine Ideenschmiede einrichten, für die Bewerbungen seitens der Gründer seit dem Startschuss der Innovationsförderung möglich sind.

Verpflichtung der comdirect zum eigenen Grundsatz

Der für Innovation und Start-ups zuständige Vorstand bei comdirect, Holger Hohrein, über die Start-up Garage: »Bei comdirect fühlen wir uns unserem Grundsatz ‚Bank. Neu gedacht‘ verpflichtet«. Hohrein weiter: »Unsere Start-up Garage ist eine Werkstatt in der Ideen entwickelt werden, die Kunden einen echten Mehrwert bringen und vielleicht auch das Potenzial haben, die Zukunft des Banking zu verändern. Wir sind der festen Überzeugung, dass dieser gemeinsame Weg richtig ist. Denn genau wie Fintech Start-ups sind wir bereits durch und durch digital. Wir verstehen uns als ‚Enabler‘ und Partner.«

Damit geht die comdirect einen klaren Weg in Richtung der FinTech-Unternehmen. Anstatt sich zurückzuziehen und sich auf das eigene Geschäft zu konzentrieren, wird hier die Tür in Richtung Zukunft geöffnet. Was der Direktbank eines Tages durchaus einen Vorsprung geben dürfte gegenüber den anderen Banken, die sich heute, und noch auf mittlere Frist, der Zusammenarbeit mit FinTech Startups entziehen wollen.

Die comdirect bringt ihre eigenen Assets mit ein

Für ihre Innovationsförderung in der Start-up Garage für FinTech-Unternehmen bringt die comdirect nicht nur große Worte mit, sondern gleich handfeste Assets, die für diese Förderung sprechen. Der Zugang zu drei Millionen Kunden der Commerzbank-Tochter, das Wissen und den Austausch mit den Experten der comdirect »sowie eine große Offenheit gegenüber neuen Ideen«.

Damit schafft die comdirect etwas, wo andere Banken möglicherweise zu lange den Verlauf des gegenwärtigen Hypes in der Finanztechnologie abwarten werden: Bis die Branche richtig boomt. Anstatt selbst den Weg des Förderers zu gehen, der dann zugleich später von dem, was er eingebracht hat, profitieren kann.

Es ist ein schlauer Weg, den die comdirect da geht. Ohne jede Frage wird zur richtigen Zeit auf neue Pferde gesetzt, die andere Banken noch gar nicht auf dem Schirm haben.

Nun ist nicht davon auszugehen, dass jedes Startup der FinTech-Branche auch zu einem großen Erfolgsunternehmen werden wird und kann. Dafür ist das Kerngeschäft der Banken noch zu sehr in deren Händen oder auch der der Sparkassen.

Aber solche Kooperationen und Förderprogramme können die FinTech-Unternehmen auf eine schnellere und auch bessere Spur bringen. Was die Konkurrenz belebt und zugleich Kooperationen möglich macht, die beide Seiten, die Banken und die FinTech-Branche, vorantreiben kann.

Die comdirect als Ideenbeschleuniger in der FinTech-Branche?

Die comdirect verfolgt mit ihrer Innovationsförderung jedoch einen Ansatz, der sich stark von dem der klassischen Unterstützer von Existenzgründern unterscheidet. Holger Hohrein macht dazu deutlich: »Wir sind da, wo die Idee entsteht«.

Für die Teilnahme an der Innovationsförderung der comdirect wird deshalb kein großer Businessplan und/oder ein schon erfolgter Einstieg in die FinTech-Branche erwartet. Stattdessen reicht es, eine »grundsätzliche Idee« zu haben, während der Projektphase wird diese dann in der in der Start-up Garage entwickelt und mit einem Prototypen in die Erprobung gebracht.

Damit ist die comdirect bereits früh am Puls der Zeit und den Startups dran, was eine spätere Zusammenarbeit noch zusätzlich vereinfachen dürfte. Die Direktbank geht damit einen sehr ungewöhnlichen und sehr eigenen Weg – könnte damit zugleich zu einer Vorzeigebank für Gründer in Deutschland werden.

Die comdirect als Beschleuniger von Ideen und Technologie

Hohrein zu dieser Art der Förderung für Gründer: »Das Ganze soll als Ideen- und Technologiebeschleuniger funktionieren. Ziel ist die Entwicklung neuer, innovativer Lösungen für oder im Umfeld von Banking. Gleichzeitig wollen wir damit auch die hiesige Fintech-Szene fördern und ermuntern. Sonst droht Deutschland einmal mehr ins Hintertreffen zu geraten«.

Im Rahmen des Starts der Förderungen für FinTech-Gründer hat der Chef der Direktbank comdirect ein, wie wir finden, wichtiges Interview mit Gründerszene.de geführt. Das ganze Interview finden Sie hier.

comdirect mit neuer FinTech-Kooperation  

Wie die Direktbank kurz vor der Bekanntgabe der Innovationsförderung bekanntgab, hat diese mit dem FinTech-Unternehmen Top Trade eine exklusive Kooperation geschlossen. Damit können Nutzer der Social Trading App, die ein comdirect Depot führen, mit einem Klick in ihr Depot wechseln. Das Umsetzen der Empfehlungen, die sie auf Top Trade erhalten haben, können so schnell und einfach in ihrem eigenen Depot umgesetzt werden.

FinTech-Unternehmen gehört die Zukunft?!

Immer mehr Unternehmen aus der FinTech-Branche machen den herkömmlichen Banken das Leben schwer. Dazu gehören Startups wie Weltsparen, das gut verzinste Festgeldkonten aus dem Ausland vermittelt, und Barzahlen, das die Banken beim Bezahlen von Onlinekäufen unnötig macht. Dazu gehört unter anderem IDnow, dem inzwischen in Europa führenden Anbieter für VideoIdent und viele anderen mehr.

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