Mt.Gox auf dem Weg zum Neubeginn? 

Bei einem Sammelklageverfahren rund um die Pleite gegangene Bitcoin-Börse Mt.Gox haben sich mehrere Parteien auf einen Vergleich geeignet. Wie Heise.de berichtet, gab es eine Einigung zwischen der klageführenden Kanzlei und Mt.Gox-Gründer Jed McCaleb, Ex-Marketingchef Gonzague Gay-Bouchery sowie der Investoren-Gruppe Sunlot, die reges Interesse an einem Neubeginn für die einstmals weltgrößte Bitcoin-Börse zeigen. Weiter läuft indes das Verfahren für den ehemaligen Chef von Mt.Gox, Mark Karpeles, und andere Beklagte.

Vergleich notwendig für Neubeginn

Mit dem Vergleich, dem die Behörden in Kanada und das Bundesgericht der USA in Chicago noch zustimmen müssen, ist der Weg freigemacht für einen möglichen Neuanfang der Bitcoin-Börse Mt.Gox. Sunlot hat reges Interesse an der Börse und könnte diese möglicherweise sogar zu altem Glanz führen. Oder zumindest das inzwischen bei zahlreichen Anlegern schwer beschädigte Vertrauen in solche Tauschplattformen für Bitcoins wieder herzustellen versuchen.

Sunlot will vorhandenes Vermögen an die Betroffenen verteilen

127.000 Nutzer von Mt.Gox waren von der Schließung der Bitcoin-Börse betroffen. Anfangs sah es nach einem Verlust von 850.000 BTC aus, bis schließlich in einem alten Wallet plötzlich 199.999 Bitcoins wieder auftauchten. Doch immer noch bleiben damit laut Angaben von Mt.Gox etwa 650.000 Bitcoins verschollen.

Neben dem vorhandenen Vermögen will der Investor Sunlot zudem 16,5 Prozent seiner Anteile an die Betroffenen verteilen. Damit wird immer klarer: Sunlot will den Zuschlag als Investor für Mt.Gox und damit für einen Neubeginn der einst größten Bitcoin-Börse der Welt unbedingt haben.

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Doch neben der Zustimmung zum Vergleich bedarf das Ganze auch der Zustimmung der Übernahme-Absichten von Sunlot, diese muss durch die zuständigen Behörden in Japan erfolgen. An der Einigung nicht beteiligt ist indes der Haupteigentümer von Mt.Gox, Mark Karpeles. Während Mt.Gox-Gründer, Jed McCaleb, noch eine Beteiligung von 12 Prozent halten soll und durch den Vergleich bei der Sammelklage außen vor wäre, läuft das Verfahren gegen Karpeles weiter.

Wo sind die verschwundenen Bitcoins?

Immer wieder stellt sich dabei beim Thema Mt.Gox die Frage, wo die verschwundenen Bitcoins denn nun eigentlich hin verschwunden sind. Die japanischen Behörden wollen sich die Börse mit Experten zusammen genau ansehen, um eine Aufstellung der Insolvenzmasse vornehmen zu können. Dabei wird sich dann vermutlich zeigen, wie viele Bitcoins wirklich verschwunden sind. Bereits seit einiger Zeit wird von Experten angezweifelt, dass es zu einem solch großformatigen Diebstahl bei Mt.Gox gekommen sein könnte.

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Doch bevor keine Klarheit herrscht, müssen die Behörden wie auch die ehemaligen Nutzer von Mt.Gox von einem Verlust von etwa 650.000 Bitcoins ausgehen. Nach dem aktuellen Kursstand BTC-USD entspräche dies einer Summe von gut 287 Millionen Dollar.

Eröffnung des Insolvenzverfahrens erst im Juli

Es wird sich zeigen müssen, ob die Behörden in Japan, welche für das Insolvenzverfahren zuständig sind, den Bestrebungen von Sunlot zustimmen werden, Mt.Gox zu übernehmen. Noch ist dies unklar und wird sich wohl erst im Verlauf der Verhandlungen zeigen.

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Zumal das Verfahren zur Insolvenz von Mt.Gox noch gar nicht eröffnet ist, sondern erst im Juli dieses Jahres in Angriff genommen werden wird. Bis zum 28. November 2014 können die Nutzer der geschlossenen Bitcoin-Börse ihre Ansprüche geltend machen. Wie dies geschehen soll, ist bislang jedoch noch nicht bekannt.

Prüfung der Ansprüche erst im Februar 2015

Die eingegangenen Ansprüche der Nutzer von Mt.Gox sollen dann im Februar des kommenden Jahres geprüft werden. Bis dahin werden die zuständigen Behörden in Zusammenarbeit mit den Experten wohl auch endlich eine Aufstellung der genauen Insolvenzmasse vorgenommen haben können.

Und dabei auf dem Weg vielleicht auch festgestellt haben, wo sie denn nun eigentlich hin verschwunden sind, die angeblich gestohlenen 650.000 Bitcoins??