Bitcoin in der Warteschleife - world wide wait oder die Geister die ich rief

Erst im Januar 2016 musste die Entwicklergemeinde rund um den Bitcoin einen potenten Abgang vermelden. Mike Hearn, einer der wichtigsten Köpfe rund um das Thema Blockchain, verließ die Bitcoin-Community und schloß sich der Bankenwirtschaft an. Im Zuge seines Abgangs veröffentlichte er auf seinem Blog noch einen Nachruf, der als Rundumschlag bzw. Basiskritik an den aktuellen (Fehl-) Entwicklungen bei Bitcoin interpretiert wurde1.

Zu diesem Zeitpunkt – und bereits davor – hatte Hearn mehrfach die Blockgröße des Blockchains (aktuell ein Megabyte) als zu klein kritisiert, da dieser in seinem aktuellen Grunddesign nur drei bis sieben Transaktionen pro Sekunde zu lasse. Hearns Vorschlag war bereits Mitte 2015 diesen Block auf 8 Megabyte zu vergrößern um bis zu 24 Transaktionen pro Sekunde zuzulassen.

Trotz aller Bemühungen seitens der Lenker und Denker hinter Bitcoin diese Kritik abzuweisen, ist es nun am 03. März 2016 zu einem Stau von rund 30.000 Transaktionen gekommen2. Unabhängig von der noch laufenden Diskussion, ob diese Systemauslastung künstlich herbeigeführt wurde oder nicht, bleibt interessant zu beobachten, dass es eine Priorisierungsoption für Transaktionen gibt, die man gegen eine kleine Gebühr erhält. Umgerechnet würde das wohl ca. 7 Dollar-Cent kosten. Somit gibt es Wartezyklen zwischen einigen Stunden3 und einigen Tagen4 bis eine Transaktion abgeschlossen sein kann.

Auch wenn man dem Bitcoin-Universum kleinere Schwächen bzw. Stolperfallen (ob provoziert oder gewachsen) als Evolutionsprozess nachsehen kann. Die Grundkritik am Fundament, die bereits Hearn verlautete, hat sich manifestiert und aufgezeigt, dass man wohl an einer strukturellen Überarbeitung nicht vorbeikommen wird. Erst recht im Sinne der Nutzer und der Zukunft von Bitcoin.

Weiterführendes

1 Bitcoin gescheitert?

Quellen

2 Technology Review – Bitcoin an der Grenze
3 Reddit – 10 hours and still waiting
4 Reddit – PSA – Due to delays