Mt.Gox und der wundersame Fund von 200.000 Bitcoins

So langsam kann man wirklich glauben, man befindet sich hinsichtlich der Geschichte um Mt.Gox im falschen Film. Nun soll die bislang weltgrößte, mittlerweile jedoch geschlossene Bitcoin-Börse einen Teil ihrer als gestohlen geglaubten Bitcoins wiedergefunden haben?

In einer aktuellen Presseerklärung hat Mt.Gox verkündet, dass 199.999,99 Bitcoins wieder aufgetaucht sind, in einer alten Geldtasche, einem so genannten Old-Format Wallet. Damit verringert sich der Verlust des Unternehmens natürlich deutlich, unklar ist jedoch auch weiter der Verbleib von 650.000 BTC .

So viel Vermögen so plötzlich entdeckt?

Die Frage dabei ist: wieso hat Mt.Gox erst jetzt festgestellt, dass die hohe Anzahl von Bitcoin, die ja nicht gerade einen unbeträchtlichen Wert haben, gar nicht gestohlen wurde? Immerhin sind diese nach aktuellem BTC-EUR derzeit über 87 Millionen Euro wert, und dies ist ja nicht gerade ein Pappenstiel.

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Hat die Bitcoin-Börse etwa selbst keinen Überblick mehr gehabt über die eigenen Geschäfte, oder wird nun auf diesem Wege versucht, die immer lauter werdenden Betrugsvorwürfe gegen das Unternehmen zu entkräften?

Irgendwie klingt die ganze Sache dann doch recht unglaubwürdig in unseren Ohren, ist es doch nicht wirklich zu verstehen, wieso erst angeblich 850.000 Bitcoins verschwunden waren, davon 100.000 Börsen-eigene BTC und 750.000 BTC von Kunden, und sich dann so plötzlich in einem alten Geldbeutel eine so hohe Anzahl wiederfindet.

Mt.Gox Börsennutzer können sich wieder einloggen

Seit gestern gibt es zudem die Möglichkeit, dass sich Nutzer der Bitcoin-Börse Mt.Gox wieder auf der Seite einloggen können. Dies würde jedoch nicht zugleich bedeuten, dass die Nutzer einen Anspruch auf Entschädigung hätten, machte Mt.Gox gleichzeitig deutlich.
Dennoch können die Mt.Gox-Nutzer so einen Blick auf ihr Konto und ihr Guthaben bei der Tauschplattform werfen, was immerhin schon mal einen kleinen Fortschritt bedeutet bei all der Geheimniskrämerei, welche die Bitcoin-Börse anfangs gemacht hat – obwohl längst klar gewesen sein muss, die fehlenden Bitcoins wurden gestohlen. Wenn sie denn wirklich gestohlen wurden, aber dies steht auf einem anderen Blatt und gehört damit nur ins Reich der vielen Gerüchte, die sich derzeit um Mt.Gox ranken.

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Ob die Nutzer der einstmals größten Bitcoin-Börse der Welt jedoch mehr als die insgesamt knapp 200.000 Bitcoins wiedersehen werden, ist jedoch im Moment mehr als fraglich. Es sei denn, Mt.Gox findet irgendwann plötzlich noch mehr der vermeintlich gestohlenen Bitcoins wieder – aber dann dürfte sich die ganze Geschichte wohl immer weiter in das Reich der Märchen verlagern und die Glaubwürdigkeit der Betreiber von Mt.Gox wohl endgültig dahin sein.

Bitstamp hat Marktanteile von Mt.Gox übernommen

Inzwischen gibt es nach dem Aus von Mt.Gox längst eine neue Größe auf dem weltweiten Markt. Bitstamp hat die Marktanteile des insolventen Bitcoin-Börse übernommen und damit im vergangenen Monat sogar 50 Prozent an Marktanteilen erreicht. Damit zeigt sich, dass das Aus von Mt.Gox im Handel mit Bitcoins und vor allem auch hinsichtlich der Zukunft der digitalen Währung nur bedingt eine Rolle gespielt hat und spielen wird.

Die Uhren drehen sich weiter, auch im BTC-Handel. Risikobewusste Anleger und „Spielertypen“ wird es immer wieder geben, und diese werden auch auf den Handel mit Bitcoins setzen. Denn letztlich wird ein Teil der Zukunft gerade den virtuellen Währungen gehören – zumindest so lange, wie diese nicht einer restriktiven Regulierung unterzogen werden.