Platzt die Bitcoin-Blase?

Der Bitcoin hat zu kämpfen. Probleme bei verschiedenen Börsen, allen voran bei Mt.Gox, sind dabei, das Image der immer noch recht angreifbaren Währung möglicherweise nachhaltig zu zerstören. Platzt die Bitcoin-Blase, dies ist die große Frage, die derzeit Anleger, die Bitcoin-Börsen wie auch die Kritiker bewegt – und auch die Medien.

Bitcoin - eine Währung mit Zukunft?Die „Neue Zürcher Zeitung“ beispielsweise schreibt heute: „Manche Anbieter verschwinden vom Markt, andere kämpfen mit dem Misstrauen. Die Kurse bei Mt.Gox etwa fallen derzeit ins Bodenlose. So gesehen hat Bitcoin als Währung keine Zukunft.“ Was letztlich eine klare Aussage ist, die da heißen dürfte: vergesst die digitale Währung als Währung. Zukunftsaussichten hat der Bitcoin nach Ansicht einer der bekanntesten Schweizer Tageszeitungen überhaupt immerhin als Zahlungsmittel, „allerdings nur bei professionellem Management“, wie die NZZ dazu schreibt.

Bitcoin wirklich ohne Zukunft als Währung?

Die Turbulenzen, mit denen der Bitcoin derzeit zu kämpfen hat, sind natürlich alles andere als förderlich für die digitale Währung. Die Verbote in China, Russland und Dänemark machen die Sache zudem nicht gerade viel einfacher. Dazu kommen die technischen Probleme, mit denen nicht nur Mt.Gox zu kämpfen hatte, sondern beispielsweise auch Bitcoin.de.

Das Hauptproblem des Bitcoin dürfte deshalb wohl derzeit das mangelnde Vertrauen sein, in eine erneut positive Kursentwicklung, in seine Verfügbarkeit und vor allem in seine Zukunft als Währung abseits der großen und zugleich von den Notenbanken dieser Welt regulierten Währungen. Dieses kaum bis bei vielen gar nicht mehr vorhandene Vertrauen dürfte auch dafür sorgen, dass die Kursschwankungen beim Bitcoin derzeit erheblich sind, und es möglicherweise vorerst auch bleiben werden.

Hohe Volatilität binnen eines Tages

Auch heute zeigt sich wieder, wie stark die Kursschwankungen beim Bitcoin derzeit sind. Stieg die digitale Währung heute noch mit einem BTC-EUR von 235,0000 Euro in den Handel ein, sank der Kurs im Tagesverlauf im Tief auf nur noch 98,5000 Euro und damit wieder unter die Marke von 100 Euro je Bitcoin. Das bisherige Tageshoch lag indes bei 247,4777 Euro, was deutlich über dieser Marke ist.

Aktuell liegt der Bitcoin auf nur noch 110,6734 Euro, was einen Rückgang von 122,3266 Euro zum Handelsbeginn bedeutet – und damit einen Kursrückgang von 52,50 Prozent.

Kommt für Mt.Gox das Aus?

Besonders die Probleme bei der asiatischen Bitcoin-Börse Mt.Gox sorgen bei vielen Anlegern für Kopfzerbrechen. Steht Mt.Gox gar vor dem Aus, oder sind die Probleme nur kurzfristiger Art? Erst kamen die Auszahlungsschwierigkeiten, dann die lange Dauer, bis das Problem behoben wurde und die zum Teil nur spärlich ausgegebenen Informationen – und nun zieht die Zentrale laut Heise.de auch noch um.

Es mehren sich damit die Anzeichen, dass ein wichtiges Bitcoin-Schiff dem Untergang geweiht sein könnte. Sollte es jedoch nicht soweit kommen, und Mt.Gox wieder die Kurve kriegen, dürfte auch das Vertrauen in die virtuelle Währung wieder zunehmen. Und dies ist wichtiger denn je, springen doch immer mehr Unternehmen auf den Zug des (bisherigen) Erfolgs auf und führen den Bitcoin als Zahlungsmittel in ihren Onlineshops wie auch im Offline-Handel vor Ort ein.

Doch ist es wirklich so einfach?

Natürlich kann man jetzt nur die Probleme sehen, die der Bitcoin hat. Natürlich kann man jetzt sagen: es waren die Medien, die den Bitcoin so hoch gepuscht und damit eigentlich für den hohen Kursanstieg der letzten Monate gesorgt haben. Doch ist es wirklich immer so einfach? Kann man auch bei einer virtuellen Währung immer im Schwarz-Weiß-Schema denken? Oder sollte man nicht vielmehr auch die ganzen Grautöne dazwischen beachten?

Etwas ins Abseits zu kritisieren ist immer einfach. Sich abzuwenden von etwas, das man nicht versteht, oder nicht verstehen will, auch. Doch dem Bitcoin die Zukunft als Währung abzusprechen, nur weil es jetzt Probleme gibt? Nein, das ist zu einfach gedacht. Denn letztlich steckt das System immer noch in den Kinderschuhen und ist damit zugleich ein recht junges System. Und wenn Veränderungen in dieser Welt begannen, wurden ihnen anfangs oftmals Knüppel in den Weg geworfen und eine Menge Skepsis mit den Pfad in Richtung Zukunft gegeben.

Jeder Anleger muss nun selbst entscheiden, ob er sich abwenden möchte vom Bitcoin, oder ob er nicht gerade jetzt erst Recht in die Zukunft investieren möchte. Natürlich ist dabei auch ein hohes Risiko vorhanden. Nur sind wichtige Veränderungen immer an Risiken gebunden, dies ist im Leben nun mal so, im eigenen Alltag wie auch beim Bitcoin. Und dies sollte jeder ernsthafte Anleger für sich bedenken. Nur wer die Flinte ins Korn wirft, der wird sein einstmals anvisiertes Ziel mit Sicherheit verfehlen!

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