Bitcoins mit immer mehr Gegenwind

Eine digitale Währung, die auf dem Weg zum Siegeszug war – und dann kommt er plötzlich auf, der Gegenwind aus verschiedenen Staaten. Während die EBA, die Europäische Bankenaufsicht, kürzlich gar vor Bitcoins und anderen virtuellen Währungen warnte, bekommt die bekannteste der digitalen Währungen immer mehr steifen Wind ins Gesicht geblasen.

BitcoinDas Rekordhoch bei den Bitcoins wurde vor kurzem erreicht mit 1.203 Dollar, doch die Gegenwehr verschiedener Staaten sowie die EBA-Warnungen fruchten immer mehr – und treiben den Kurs der digitalen Währung um gleich mehrere hundert Dollar nach unten. Heute dotierte der Bitcoin auch prompt unter 700 Dollar. Dies ist immerhin ein Unterschied von mehr als 500 Dollar binnen weniger Tage, was zeigt, wie riskant die Anlage in Bitcoins ist.

Die Bankenaufsicht in Europa hat schon Recht mit ihren Warnungen, aber auf der anderen Seite gibt es genug Anleger, die genau dieses Risiko und genau diesen Nervenkitzel lieben. Aktuell liegt der Kurs wieder höher bei 725 Dollar, doch er wird weiter schwanken, denn das Ende vom Lied in Sachen Bitcoins ist noch lange nicht erreicht.

Gerade auch China ist hier in der Vorreiterrolle. Erst hat die Volksrepublik den Finanzinstituten in ihrem Land verboten, mit Bitcoins zu handeln. Nun dürften auch Anbieter von Zahlungsabwickelungen nicht mehr mit der digitalen Währung arbeiten. Damit wurde den Bitcoins ein neuer Tiefschlag versetzt, von dem sich die virtuelle Währung vielleicht erst langsam wieder wird erholen können.

Interessant dürfte in diesem Zusammenhang sicherlich auch der Punkt sein, dass China derzeit dabei ist, seine eigene Währung Yuan immer mehr am Weltmarkt zu etablieren. Dazu gehört auch der freie Handel mit der Währung, der nach und nach immer mehr kommen wird, und der Kurs des Yuan damit immer mehr abgelöst wird von der chinesischen Notenbank.

Hier dürfte die Überlegung vielleicht dahingehend sein, dass sich die Volksrepublik nicht durch andere Währungen in die Suppe spucken lassen will. Der US Dollar, der vielleicht für viele hier als Konkurrent gelten könnte, ist indes eine weniger große Gefahr, schließlich hält China massenweise US-Staatsanleihen und ist damit der größte Gläubiger der USA. Würden die Anleihen mit einem Mal alle auf den Markt gespült werden, würde dies einen kräftigen Einbruch des USD mit sich bringen, davon ist auszugehen.

Nur gegen den Siegeszug der Bitcoins kann man eben nichts machen seitens der Notenbank und der Regierung – es sei denn, sie gleich zu verbieten. Dies wurde getan, und bei aller Kritik an digitalen Währungen wirft dies ein durchaus zweifelhaftes Licht auf die Entscheidungen der Volksrepublik in Sachen Währungen.

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