Werden Bitcoins nun zum Offline-Zahlungsmittel?

Erst die Finanzkrise, dann die Schuldenkrise, und vielleicht steht in den USA schon die nächste Immobilienblase vor der Tür. Grund genug auch für die Menschen in Deutschland, sich vermehrt Sorgen um ihr Geld zu machen und über eine Zukunft des Geldes nachzudenken. Eine dieser möglichen Zukunftsszenarien ist längst Wirklichkeit geworden, die Onlinewährung Bitcoins gilt inzwischen teilweise auch außerhalb des Internets als Zahlungsmittel.

Wie die „Berliner Morgenpost“ aktuell berichtet, gibt es in der Hauptstadt immer mehr Möglichkeiten, mit Bitcoins statt mit Euro zu bezahlen. Ein blauer Stick mit einem großen gelben B weist den Weg zu den Läden, bei denen mit der bisher nur Online nutzbaren Währung bezahlt werden kann. Damit geht die Internetwährung, die es seit 2009 gibt, den Weg auch in eine breitere Öffentlichkeit.
Doch es sind auch die Wertschwankungen, die den Bitcoin-Händlern wie Besitzern das Leben mitunter sehr schwer machen. Da bei den Bitcoins keine Zentralbank den Markt reguliert, sind massive Schwankungen durchaus möglich, und es gab sie in der jüngsten Vergangenheit bereits. Besonders beliebt soll die Onlinewährung bei Geldwäschern sein, die ihr blutiges Geld aus Verbrechen „rein“ waschen wollen.

Doch wenn die Bitcoins vermehrt auch den Weg in die Offline-Welt suchen, so sieht der Professor für Künstliche Intelligenz an der FU Berlin, Raúl Roja, keine große Zukunft für die Bitcoins als allumfassendes Zahlungsmittel – und damit als Alternative zu Bargeld, EC- oder Kreditkarte. Der „Welt“ sagte er: „Bei echten Produkten sind und bleiben Bitcoins die Ausnahme. Die werden an kleinen Stellen genutzt, aber nicht im großen Stil.“

Solange die Bitcoins nicht auch eine anerkannte Währung werden, wird sich daran auch nicht viel ändern. Nur die Anerkennung und auch Regulierung über eine Notenbank würde den Status der Bitcoins verbessern, aber darauf würden sich viele Nutzer in der Onlinewelt, welche die digitale Währung als Ersatzwährung nutzen, sich wohl kaum einlassen wollen. Dennoch könnte früher oder später eine solche Regulierung kommen – bis es jedoch so weit ist, gibt es wahrscheinlich wieder eine neue Internetwährung, die mit ähnlichem Erfolg Menschen mit allen möglichen Beweggründen, eine solche Währung zu nutzen, anziehen wird. Bereits jetzt gibt es einige Währungen neben den Bitcoins, nach und nach werden es sicher noch deutlich mehr werden, das Internet hat auch in Sachen Währung längst den Siegeszug begonnen!