USA 2015 mit fast 50 Prozent Akzeptanz von EMV-Chiptechnologie

Wie die Kreditkartenunternehmen Visa und MasterCard jetzt mitteilten, gehen aktuelle Schätzungen von einer 47-prozentigen Akzeptanz für mit EMV-Chips versehene Kreditkarten in den USA aus. Die Prognose bezieht sich auf Ende des kommenden Jahres.

Bislang wurden bei Kartenzahlungen in den USA hauptsächlich Karten verwendet, bei denen der Magnetstreifen die Zahlungsdaten überträgt. Da die Sicherheit dieser veralteten Magnetstreifen längst nicht mehr gewährleistet ist, spielt sich ein Großteil des Kartenbetrugs inzwischen in Übersee ab. Entsprechend soll der Magnetstreifen zum Auslaufmodell werden und künftig der in Europa längst gängige EMV-Chip zum Einsatz kommen.

Prognose der großen Player

Die Schätzungen, die jetzt von Visa und MasterCard veröffentlicht wurden, kamen von den Bank of America Merchant Services, Citi, Chase-Paymentech, Vantiv, Elavon, Wells Fargo und Global Payments. Damit sind 80 Prozent der abrechnenden Banken von Kartenzahlungen erfasst, was einen hohen Grad an Zuverlässigkeit erwarten lässt.

Laut einer ähnlichen Prognose aus dem August 2014, an der die neun größten Kartenherausgeber teilnahmen, werden in den USA bis Ende 2015 mehr als 575 Millionen Chip-fähige Bank- und Kreditkarten ausgeben werden.

Der Präsident der nordamerikanischen Märkte von MasterCard, Chris McWilton, äußert sich positiv über das Ergebnis der aktuellen Schätzungen. McWilton: „Diese Prognose spiegelt die Bemühungen der gesamten Branche der letzten zwei Jahre wider. Einzelhändler, Emittenten und die Karten ausgebenden Banken sind die Bedenken der Verbraucher frontal angegangen und haben damit begonnen, die Investitionen zur weiteren Verbesserung der Sicherheit der Zahlungen zu tätigen. Wir werden weiterhin daran arbeiten, um die gleichen Stufen der Sicherheit sowohl im Laden als auch online bieten zu können.“

Task-Force zur EMV-Chip-Implementierung in den USA

Im März dieses Jahres wurde die Payments Security Task Force gegründet. Diese soll dafür sorgen, dass die EMV-Chip-Implementierung in den USA voranschreitet und der Weg vom Magnetstreifen zu chip-fähigen Karten und Terminals schnell durchgeführt wird.

Ryan McInerney, der Präsident von Visa Inc. über die Task-Force: „Der Schlüssel zur Reduzierung von Betrug ist die enge Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den Kartenherausgebern, den die Zahlungen abwickelnden Banken, die Kaufleute, die Gerätehersteller und die Netzwerke in der Bereitstellung von Chip-Technologie.“ McInerney weiter: „Das ist einer der Gründe, wieso Visa und MasterCard die Payments Security Task Force eingerichtet haben. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die Branche erhebliche Fortschritte in unserem Ziel der Verbesserung der Sicherheit an der Kasse macht.“

Zur Payments Security Task Force der USA gehören: Bank of America, Capital One, Chase, Citi, Credit Union National Association, First Data, Discover, Global Payments Inc., Kroger, National Association of Federal Credit Unions, Marriott, MasterCard, Navy Federal Credit Union, Sheetz, Subway, US Bank, Vantiv, Visa and Wells Fargo & Company.

EMV-Chips sicherer als Magnetstreifen

Was in Europa längst zum Alltag gehört, nimmt nun auch in den USA langsam Gestalt an: Kreditkarten und Bankkarten, die nicht nur mit einem Magnetstreifen ausgestattet sind, sondern mit dem viel sichereren EMV-Chip.

Bislang hinkten die Kreditkartenunternehmen wie die Banken in den USA der Entwicklung dieser wichtigen Sicherheitstechnologie hinterher.

Die Einführung von Kredit- und Debit-Karten mit EMV-Chip sowie von chip-fähigen Lesegeräten im Handel wird die Sicherheit in den USA erhöhen. Damit werden Banken und Finanzdienstleister in Zukunft mit einem weniger hohen Betrugsaufkommen zu kämpfen haben.

Wann wir die komplette Umstellung auf EMV-Chip erfolgt sein?

Laut der genannten Prognose soll Ende 2015 die Umstellung auf chip-fähige Lesegeräte zu fast 50 Prozent gelungen sein. Wann die komplette Umstellung erfolgt sein wird, hängt davon ab, wie schnell und effektiv der Handel die Vorgaben umsetzt.

Für USA-Reisende wird es damit wohl vorerst weiter notwendig sein, einen funktionierenden Magnetstreifen auf der Kreditkarte oder einer anderen Karte für den Zahlungsverkehr zu haben, damit auch da gezahlt werden kann, wo die Lesegeräte noch nicht auf das Auslesen des EMV-Chips eingestellt sind.