Vertrauen in den Bitcoin am Boden?

Vor einiger Zeit hatte die Deutsche Bundesbank vor dem Bitcoin gewarnt, und fühlt sich nun aufgrund der Insolvenz von Mt.Gox in den Warnungen bestätigt. Wie  Carl-Ludwig Thiele, seines Zeichens Bundesbank-Vorstandsmitglied, in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Samstag auch deutlich machte: „Die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit Mt.Gox haben das Vertrauen in Bitcoin geschwächt. Vertrauen ist aber, neben den rechtlichen Rahmenbedingungen, zusammen mit Stabilität und Sicherheit einer der wichtigsten Bausteine einer Währung.“

Bitcoin nach wie vor keine richtige Währung

Wer sich nun den Kommentar von Thiele mal so richtig durchliest, dem wird dabei vielleicht ein wichtiger Punkt auffallen: das Vorstandsmitglied der Bundesbank spricht dabei von einer Währung. Aber der Bitcoin ist gar keine Währung. Der Bitcoin ist seines Zeichens nach wie vor eine Möglichkeit der Geldanlage, die als digitale Währung bezeichnet wird, jedoch anders als Währungen bislang keinerlei Regulierung seitens der Notenbanken unterliegt.

Deshalb ist der Bitcoin auch weiterhin nicht als eine Währung zu betrachten, auch wenn er gerne als digitale oder auch virtuelle Währung bezeichnet wird. Dies sollte den Anlegern nach wie vor bewusst sein, bevor sie auf den Bitcoin setzen und über eine Bitcoin-Börse ihr Geld unter die Leute bringen.

Bei Mt.Gox alle Bitcoins verschwunden?

Nachdem es bei der weltweit größten Bitcoin-Börse Mt.Gox zu einem Auszahlungsstopp gekommen war, und die Plattform einige Tage später dann ganz dicht gemacht wurde, kamen die Infos erst spärlich. Inzwischen hat der Chef von Mt.Gox, Mark Karpeles, jedoch eingeräumt, dass es Anfang Februar 2014 einen Angriff auf die Börse gab und in diesem Zusammenhang möglicherweise Bitcoins gestohlen worden sein könnten. Wie viele Anleger davon betroffen sind und wie viele Bitcoins dabei entwendet wurden, ist bislang jedoch wohl nicht klar.

Fakt ist jedoch: Mt.Gox hat inzwischen Schulden von gut 46 Millionen Euro und damit rund 6,5 Milliarden Yen angehäuft. Dies deutet darauf hin, dass die Hacker, die Mt.Gox letztlich in die Insolvenz getrieben haben, ganze Arbeit leisteten.

Risiken des Bitcoin unterschätzt?

Dennoch wirft der ganze Vorgang um Mt.Gox natürlich Fragen auf. Auch wenn der Bitcoin keine richtige Währung ist, so wird er von vielen Anlegern mittlerweile jedoch so verstanden. Wurden deshalb die Risiken der digitalen Währung unterschätzt?

Für Anleger, die auf den Bitcoin setzen, ist eines vorab am wichtigsten: anders als bei vielen Spareinlagen gilt für die virtuelle Währung keine Einlagensicherung. Und dies egal in welchem Land der Welt. Anlagen, die in Bitcoins getätigt werden, sind damit nicht abgesichert und können, wie im Falle von der Insolvenz von Mt.Gox, ganz verloren gehen.

Dieses Risikos sollte man sich als Bitcoin-Anleger immer bewusst sein. Deshalb sollten keine Anlagen getätigt werden mit Geld, das als Notgroschen auf die hohe Kante gelegt werden soll und dadurch auch irgendwann gebraucht werden wird. Nur Geld, das von jeglichem Zweck befreit und damit einfach über ist für eine Anlage in riskante Geldanlageprodukte sollte auf den Bitcoin gesetzt werden. Und was für den einen schlecht ist, der durch die Abschaltung von Mt.Gox viel Geld verloren hat, kann für den anderen viel Gewinn bedeuten, wenn er rechtzeitig einsteigt zu einem Zeitpunkt, wo die Kurse vergleichsweise niedrig sind. Aber dabei sollte immer im Kopf behalten werden: je größer die Chancen auf rasante Kursgewinne bei einer Geldanlage sind, desto höher sind die auch Risiken der jeweiligen Anlageart. Dies gilt nach wie vor auch für den Bitcoin!