COIN noch nicht marktreif – Start der virtuellen Geldbörse erst in 2015 

Es war sehr vielversprechend, was da vor einigen Monaten vom US-amerikanischen Startup COIN angekündigt wurde. COIN wollte den weltweiten Zahlungsverkehr durch eine elektronische COIN Card revolutionieren. Eine Karte statt vieler Bankkarten und Kreditkarten im Geldbeutel: Dies war die Idee dahinter. Die  virtuelle Geldbörse sollte in diesem Sommer kommen. 20.000 Vorbestellungen gibt es bereits. Doch nun wird vorerst nichts aus der Umsetzung der genialen Idee. Wie COIN inzwischen mitteilte, musste der Start der COIN Card auf das kommende Jahr verschoben werden, da die Card schlichtweg noch nicht marktreif ist.

Per Knopfdruck zwischen den verschiedenen Karten wechseln

Die Vorteile, die COIN mit seiner Card bieten wollte, sprechen nach wie vor für sich. Per Knopfdruck sollte dabei zwischen den verschiedenen Karten, egal ob Kreditkarten oder Bankkarten, gewechselt werden. Die elektronische Karte sollte alles anders machen in Sachen Kartenzahlung. Per Knopfdruck sollte dabei zwischen den jeweiligen Karten gewechselt werden, je nachdem, welche zum Bezahlen genutzt werden sollte. Dabei simuliert die COIN Card bei der Verwendung der virtuellen Geldbörse den Magnetstreifen der Originalkarte und zeigt dann in einem Mini-Display die für den Bezahlvorgang ausgewählte Karte an.

Einfacher geht es nicht, platzsparender auch nicht, da man sich so die Mitnahme von mehreren Kreditkarten und Bankkarten spart und nur noch mit der elektronischen COIN Card bezahlen muss.

Marktstart wegen nicht marktreifer COIN Card verschoben

Laut Medienberichten hat COIN mittlerweile darüber informiert, dass sich der Marktstart der elektronischen Karte verzögert und erst in 2015 kommen wird. 20.000 Interessenten sollen die COIN Card inzwischen vorbestellt haben, diese müssen nun bis zum kommenden Jahr warten, bis sie ihr digitales Portemonnaie von COIN nutzen können und sind bis dahin weiterhin auf die herkömmliche Nutzung von Kreditkarten und Bankkarten angewiesen.

Info

Gleichzeitig hat COIN auf sein Testprogramm verwiesen: COINBeta. Mit diesem will das Unternehmen die  COIN Card von 10.000 US-Amerikanern testen lassen. Die Vorbesteller, die aus anderen Ländern kommen, haben damit das Nachsehen und müssen bis 2015 warten, bis sie ihren virtuellen Geldbeutel statt verschiedener Karten nutzen können. Inzwischen sollen in San Francisco immerhin schon 1.000 der COIN Geldbörsen genutzt werden, und dies seit Frühjahr dieses Jahres.

Technische Probleme oder weniger Vorbestellungen als gedacht?

Bei solchen Terminverschiebungen noch unbekannter Unternehmen stellt sich natürlich immer die Frage, wie viel von dem entsprechenden Produkt vor der Vorstellung durch das Startup bereits vorhanden war. Auch das US-Startup COIN muss sich diese Frage gefallen lassen. Wurde die  elektronische COIN Card vorgestellt, bevor diese gründlich getestet wurde? Der Verweis der Vorbesteller auf COINBeta seitens des Unternehmens scheint dies zu bestätigen.

Eine andere Möglichkeit, wieso der Marktstart von COIN verschoben wurde, kann auch sein, dass es für die virtuelle Geldbörse weniger Vorbestellungen als gedacht gab und die Entwicklungs- und Produktionskosten so  noch nicht eingespielt werden konnten. Was im Klartext heißen würde: Dem Unternehmen fehlt es einfach am Geld für die Fertigstellung der COIN Card.

So oder so, wir können nur spekulieren, was der Grund dafür ist. Fakt ist jedoch, dass die Karte 50 Dollar je Vorbesteller gekostet hat, was unter dem Strich bei 20.000 Vorbestellungen eine Million Dollar ergibt. Diese hat das Unternehmen von den Early Adopter, den Vorbestellern für die COIN Card erhalten und lässt zugleich weiter Vorbestellungen zu, obwohl der Marktstart verschoben wurde. Dies ist eine Menge Geld, das jetzt irgendwo im Nirwana hängt. Es bleibt nur zu hoffen, dass COIN den Marktstart im kommenden Jahr einhalten kann und wird.

Alternativen zur COIN Card?

Die elektronische COIN Card ist deshalb so wichtig und der verschobene Marktstart deshalb so tragisch, weil uns bislang keine Alternativen zu dieser besonderen virtuellen Karte bekannt sind. Während andere Digital Wallets meist nur mit einer Karte oder einem Zahlungsdienstleister genutzt werden können, soll die von COIN mit allen Karten, die einen Magnetstreifen haben, nutzbar sein – ganz egal ob Kreditkarte oder Bankkarte.

Fazit

Es bleibt deshalb zu hoffen, dass COIN auf 2015 wirklich die Kurve kriegt und die Marktreife der COIN Card erreicht ist, damit diese ganz besondere virtuelle Geldbörse genutzt werden kann. Die Nachfrage könnte dann, bei entsprechend verbesserten Bekanntheitsgrad und bei tatsächlicher Nutzbarkeit der elektronischen Karte, deutlich ansteigen.