Mt.Gox: Fristverlängerung für die Suche nach den verschwundenen Bitcoins


Bis Ende der vergangenen Woche sollte sie eigentlich vorliegen, die Ergebnisse der Suche nach den verschwundenen Bitcoins der Bitcoin-Börse. Nun hat Mt.Gox eine Fristverlängerung bekommen, um gleich sechs Wochen.

Bis zum 9. Mai dieses Jahres kann das Unternehmen nun weiter nach den Bitcoins suchen, die der Börse abhanden gekommen sind, wie ein Gericht in Japan entschied.

Hoffen auf weitere „Funde“?

Im Februar hatte die bislang größte Bitcoin-Börse der Welt die Tore schließen und Insolvenz anmelden müssen. Nach eigenen Angaben des Unternehmens wurden bei einem Hacker-Angriff 750.000 Bitcoins von Kunden und dazu noch 100.000 Bitcoins aus dem eigenen Besitz von Mt.Gox gestohlen. Immer noch zweifeln viele an der Darstellung der Betreiber der Börse, dass der Diebstahl tatsächlich ein so hohes Ausmaß haben könnte und es gehen Gerüchte um, die eher von Betrug der Tauschplattform selbst, denn von einem Diebstahl sprechen.

Und so fand die Börse plötzlich knapp 200.000 Bitcoins wieder, die in einer alten „Geldbörse“ gesteckt haben sollen. Glaubwürdiger macht diese Fund die Betreiber letztlich auch nicht, senkt jedoch die Verluste der Nutzer der Bitcoin-Börse, die wohl sonst gar nichts mehr von ihrem in Bitcoins angelegten Geld wiedersehen würden.

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Nun stellt sich natürlich die Frage, ob die Frist für Mt.Gox verlängert wurde, weil man hofft, noch weitere Funde zu machen. Oder ob die Börse bislang nur unzureichende Angaben gemacht hat – oder aber das Gericht mit der Technik, die hinter Kryptowährungen wie dem Bitcoin steht, schlichtweg überfordert ist.

Wir wissen es nicht, finden es jedoch erstaunlich, dass die Frist nun um sechs Wochen verlängert wurde. Hier scheint Hoffnung zu sein, dass Mt.Gox vielleicht doch noch irgendwelche Bitcoins „wiederfindet“. Oder aber endlich mit offeneren Karten spielt, da das Ganze nach wie vor eine sehr seltsame Geschichte ist.

Kann Mt.Gox saniert und neu strukturiert werden?

Die Bitte um die Fristverlängerung für Mt.Gox kam von Nobuaki Kobayashi, einem Anwalt, dessen Aufgabe es ist, letztlich die Entscheidung zu treffen, was in Zukunft aus der Bitcoin-Börse werden soll. Es stellt sich die Frage, ob Mt.Gox saniert und neu strukturiert werden kann. Oder aber endgültig den Bach runtergehen wird, weil die Tauschplattform für Bitcoins nach dem vermeintlichen Diebstahl keine Chancen mehr hat, noch mal auf die Beine zu kommen.

Mit der Verlängerung der Frist für die Suche nach den immerhin immer noch 650.000 BTC verschaffen sich sowohl Gericht wie auch Mt.Gox UND der Anwalt mehr Luft, um sowohl mehr Klarheit in die ganze Sache zu bringen, wie auch mehr Einblick in die Materie gewinnen zu können.

Dass Mt.Gox wiederkommen wird in der Art und Weise, wie die Bitcoin-Börse vor ihrer Schließung war, halten wir indes für mehr als fraglich. Denn letztlich kommt es beim Bitcoin auch darauf an, den Betreibern der jeweiligen Börsen und Plattformen für den Tausch vertrauen zu können. Und gerade Mt.Gox hat nicht gerade mit Transparenz geglänzt, als es zu Problemen kam. Die Börse wurde stattdessen erst einmal vom Netz genommen und erst nach Tagen kamen dann langsam die Nachrichten seitens der Mt.Gox-Betreiber.

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Dies dürfte von vielen Bitcoin-Anlegern nicht gerade als vertrauensbildend eingestuft werden, ist zu vermuten. Und eine solche Börse kann nur dann funktionieren, wenn das Vertrauen der Anleger da ist und diese ihr Geld auch auf der Tauschplattform in Bitcoins umsetzen. Denn damit machen die Betreiber ja letztlich ihr Geld, weil sie an den einzelnen Transaktionen verdienen. Finden diese nur noch in geringerem Ausmaß statt, bedeutet dies Einbußen für das Unternehmen – und ob der Bitcoin wieder in großem Stil gehandelt werden würde auf Mt.Gox wie vor der Schließung, daran glauben wir einfach nicht.