Nächste Bitcoin-Börse taumelt: Vircurex droht Zahlungsunfähigkeit

Und wieder einmal taumelt eine Bitcoin-Börse. Vicurex hat finanzielle Probleme und deshalb die Guthaben in allen digitalen Währungen, vom Bitcoin bis zum Litecoin eingefroren. Betroffen ist davon laut Heise.de jegliches Nutzerguthaben, egal welcher Kryptowährungen.

Vircurex mehrfach gehackt

Vicurex Börsehandel mit dem Bitcoin LogoDamit gibt es die nächste Meldung über eine Börse dieser Art, die Probleme hat. Angeblich soll Vircurex bereits zwei Mal das Ziel von Angreifern mit einem folgenden Diebstahl geworden sein. Dabei soll es zu einem Verlust größerer Summen gekommen sein, davon wurde jedoch nichts bekanntgemacht. Stattdessen haben die Anbieter der kleinen Bitcoin-Börse versucht, die Verluste, welche durch die Hacker-Angriffe entstanden sind, aus den Umsätzen zu generieren.

Inzwischen funktioniert dies bei Vircurex jedoch nichts mehr, da Abhebungen im großen Stil dieses Unterfangen unmöglich gemacht haben. Deshalb blieb der Tauschplattform für digitale Währungen nur noch der Weg der Sperrung von Nutzerguthaben – sonst hätte man den ganzen Laden schließen können.

Nicht nur der Bitcoin betroffen

Auf  Vircurex kann, wie auf anderen Bitcoin-Börsen oft der Fall, nicht nur der Bitcoin gehandelt werden, sondern auch andere virtuelle Währungen. Deshalb sind von der Sperrung neben der bekanntesten digitalen Währung und dem bereits oben genannten Litecoin auch der Terracoin und der Feathercoin betroffen. Damit ist ein Rundumschlag gelungen, eine auf mehreren „Währungen“ stehende Börse zu treffen.

Nicht bekannt ist, ob auch andere der virtuellen Währungen von den Diebstählen betroffen waren, oder ob allein der Bitcoin Ziel der Angreifer war. Denkbar ist dies jedoch, da bei den bislang geschlossenen bzw. von Hacker-Angriffen betroffenen Börsen eine Menge Bitcoins gestohlen wurden – wie hoch der Schaden bislang insgesamt ist, kann jedoch nicht gesagt werden.
Dazu müssten die Betreiber der verschiedenen Bitcoin-Börsen endlich Transparenz an den Tag legen und offen machen, wie viele Bitcoins ihnen gestohlen wurden und wo sich eventuell noch welche in irgendwelchen Wallets befinden können. Wir erinnern uns dabei an Mt.Gox, wo plötzlich knapp 200.000 BTC wieder aus der Versenkung aufgetaucht sind, weil sie in einem alten „Portemonnaie“ gelegen hatten und dort augenscheinlich vergessen worden waren.

Kann man als Nutzer solchen Diebstählen vorbeugen?

Ja, man kann. Zumindest teilweise. Experten empfehlen, die gekauften Wallets nicht auf einer der Börsen liegen zu lassen, sondern sie in ein Wallet auf dem eigenen Computer (oder einem anderen genutzten Gerät zu ziehen). Dann sind die Bitcoins nicht mehr auf der Bitcoin-Börse vorhanden und können bei einem Hacker-Angriff auf die jeweilige Börse auch nicht verloren gehen.

Wichtig ist dabei jedoch, dass der eigene Rechner auch entsprechend abgesichert ist. Ohne eine gute Antiviren-Software geht heutzutage gar nichts mehr, daran sollten auch Bitcoin-Anleger unbedingt denken, wenn sie ihr Guthaben auf dem eigenen Gerät lagern möchten.

Hacker-Angriffe zeigen Probleme des Bitcoin auf

Die Hacker-Angriffe auf Bitcoin-Börsen mehreren sich, mehrere Börsen mussten mittlerweile dicht machen, Mt.Gox, Flexcoin und Co. haben damit aufgezeigt, wie angreifbar die digitale Währung ist. Und genau hier steckt das Problem des Bitcoin: da er eine digitale Währung ist, die es nicht in gedruckter Form gibt und damit in einer Form, die man einfach in den Geldbeutel stecken kann, ist ein Anleger kaum dazu in der Lage, selbst zu sehen, was er an Guthaben hat. Er muss damit „seiner“ Bitcoin-Börse vertrauen, dass die Bitcoins, in welche er sein Geld investiert hat, überhaupt noch vorhanden sind.

Kreditkarten vergleichen!

Die mangelnde Transparenz verschiedenen Börsen, wie sich jetzt auch bei Vircurex wieder gezeigt hat, wird jedoch kaum zu einer Vertrauensbildung beitragen. Diese ist jedoch wichtig, damit Anleger nicht nur die Probleme des Bitcoin sehen, sondern auch seine Möglichkeiten. Deshalb kann nur dazu geraten werden, sich ein eigenes Wallet anzulegen auf dem genutzten Rechner (oder einem anderen Rechner, auf dem die Bitcoins und Co. gelagert werden sollen) und sie nach dem Kauf bzw. Tausch so schnell wie möglich von der jeweiligen Börse abzuziehen.

Bitcoin verlässt die Kinderschuhe

Die Probleme der Bitcoin-Börsen zeigen jedoch auch auf, dass der Bitcoin gerade dabei ist, aus seinen Kinderschuhen zu entwachsen. Die Betreiber der Börsen müssen sich nun überlegen, wie sie die digitale Währung UND ihre Nutzer in Zukunft besser schützen können – wenn sie auch in Zukunft ihr Geld mit dem Verkauf bzw. dem Tausch von Bitcoins und Co. verdienen wollen.

Viel hängt deshalb auch an den Anbietern solcher Börsen und für Nutzer wird es dabei immer wichtiger werden, nicht nur die jeweilige Seite selbst anzusehen, sondern sich auch kundig zu machen, mit welchem System die Bitcoin-Börse jeweils arbeitet und wie gut die Börse abgesichert ist vor etwaigen Hacker-Angriffen. Börsen, die an der Sicherheit der eigenen Wallets arbeiten, werden vermehrt Nutzer anziehen können, andere indes wohl Nutzer verlieren.