Totgesagte leben länger – wie der Bitcoin zeigt

Was wurde in den vergangenen Monaten und Wochen nicht alles am Bitcoin rum diskutiert. Die einen verboten die digitale Währung als Zahlungsmittel im eigenen Land (Russland, China und Dänemark), die anderen warnten vor dem Bitcoin (unter anderem die Europäische Finanzaufsicht EBA und die Deutsche Bundesbank), und viele Kritiker machten sich auf, den Bitcoin in die Bedeutungslosigkeit zu reden. Als es dann zu immer mehr technischen Problemen verschiedener Bitcoin-Börsen kam und der Bitcoin zeitweise einen regelrechten Kursabsturz erlebte, freuten sich die Pessimisten in Sachen Bitcoin. Doch die Freude währte nicht lange, die digitale Währung stabilisierte sich und zeigt derzeit immer mehr, dass sie eine durchaus zukunftsträchtige Angelegenheit sein könnte.
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Totgesagte leben länger!

Seit Januar 2009 gibt es die virtuelle Währung, deren Erfinder (oder Erfinderin?) bis heute nicht bekannt ist. Zwar wurden Vermutungen geäußert, aber bislang wurde keine davon bestätigt bzw. konnte sich bestätigen. Heute ist der Bitcoin längst etabliert, und kann mittlerweile sogar bei einigen Internetshops wie auch teilweise im Offlinehandel als Zahlungsmittel genutzt werden. Als Währung ist der Bitcoin jedoch noch nicht anerkannt, ob es eines Tages dazu kommen wird, dies wird sich erst zeigen müssen.

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Erfunden wurde der Bitcoin als Währung außerhalb der regulierten Währungen, die im Zuge der Finanzkrise vor einem Zusammenbruch standen. Immer mehr Menschen fanden in den Folgejahren das Interesse am Bitcoin, sowohl als Anleger, als Sammler wie auch als Investoren. Inzwischen hat die digitale Währung längst auch die Wall Street für sich eingenommen und befindet sich auf einem Siegeszug, der möglicherweise nicht mehr zu stoppen ist.

So oft man den Bitcoin schon tot reden wollte, genauso oft zeigte sich die Zähigkeit dieser virtuellen Währung, die eben doch anders ist als andere ihrer Art. Kritiker beißen sich deshalb mit schöner Regelmäßigkeit die Zähne am Bitcoin aus, weil dieser längst keine Randerscheinung mehr ist, sondern sich immer mehr zu einer ernstzunehmenden Anlageart entwickelt hat.

Bitcoin-Boom trägt „Keim der Zerstörung in sich“?

Während viele Anleger auf den Bitcoin schwören und sich immer mehr Investoren anziehen lassen von dem Boom um die digitale Währung, lehnen andere den Bitcoin rigoros ab, so auch der Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer, der sich bereits vor einigen Monaten sehr deutlich dem Wochenmagazin „Wirtschaftswoche“ gegenüber geäußert hat: „Niemand verwendet eine Währung, die dauernd Achterbahn fährt. Spekulanten setzen darauf, dass in Zukunft mehr Menschen Bitcoins zum Zahlen benutzen. Die steigende Nachfrage trifft aber auf ein fixiertes Angebot an Bitcoins, sodass der Wechselkurs des Bitcoin gegenüber dem Euro in die Höhe schießt.“

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Aber ist es gerade nicht das, was den Bitcoin ausmacht? Dass er nicht inflationär immer weiter produziert werden kann, wie dies bei normalen Währungen der Fall ist, wenn die Notebanken einfach die Gelddruckmaschinen anwerfen und mehr Geldscheine produzieren lassen? Dies mag man Krämer und seiner Kritik entgegensetzen, doch ob sie ankommen dürfte, erscheint mehr als fraglich. Der Chefvolkswirt der Commerzbank scheint große Probleme mit dem Bitcoin zu haben, wie sich aus seinen weiteren Aussagen im „WiWo“-Interview herauslesen lässt: „Der Bitcoin-Boom trägt also den Keim der Zerstörung in sich. Das ist das Problem einer jeden knappen Währung, die keinen Materialwert hat und parallel zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel eingeführt wird.“

„Nanu!“ mag man da sagen, denn welchen Materialwert haben denn nun etwa Euro-Scheine? Und bislang, lieber Herr Krämer, ist der Bitcoin kein gesetzliches Zahlungsmittel. Er kann genutzt werden zum Bezahlen, wenn ein Händler dies möglich macht. Aber der Bitcoin ist nach wie vor unreguliert und damit keine anerkannte Währung und damit KEIN Zahlungsmittel, zu dessen Annahme Händler per Gesetz verpflichtet sind, wie dies bei Währungen normalerweise der Fall ist.

Kritik am Bitcoin um der Kritik willen?

Irgendwie ist es immer schön, etwas zu kritisieren. Dies scheint auch der Fall zu sein, wenn es um den Bitcoin geht. Immer schön draufhauen, wenn sowieso schon was am Boden liegt, denn das ist ja immer das Einfachste. Die Kritik am Bitcoin erscheint derzeit mitunter oft als eine Kritik, die um der Kritik willen geäußert wird, nicht weil sie Substanz hätte.

Geht der Stern des Bitcoin auf, muss draufgehauen werden, denn schließlich ist das, was man nicht kennt oder was sogar nicht reguliert ist, böse. Einfach weil es böse ist und nicht gut sein kann, da es ja keiner Regulierung unterliegt.

Manchmal merkt man eben schon, dass man in Deutschland lebt und der gemeine Bundesbürger  Angst vor Innovationen hat. Dies gilt gerade beim Bitcoin auch für den gemeinen Banker, der nicht genug Phantasie hat, sich eine digitale Währung als Zukunftsgeschäft vorzustellen – weil sie ja nicht reguliert ist und weil er selbst vielleicht ihren Sinn einfach nicht verstehen kann.

Wurde doch der Bitcoin programmiert gerade im Zuge der Finanzkrise, als eine Art Ersatzwährung, die eben keiner Regulierung unterliegt und die damit unabhängig ist. Genau damit scheinen die schärfsten Kritiker des Bitcoin jedoch ein großes Problem zu haben, denn was unabhängig ist, gerade von den Einflüssen der Notenbanken und damit der Banken, das kann einfach nicht gut sein – in ihren Augen.