Schock für Bitcoin-Anleger: Mt.Gox nicht mehr erreichbar

Die Gerüchte gingen bereits seit Tagen um, und nun ist es passiert: Mt.Gox ist weg. Einfach so. Ohne Ankündigung, ohne Nachricht, auf www.mtgox.com ist nur noch eines zu sehen: weiß. Eine leere Seite, ein leeres Portal, die Bitcoin-Börse hat sich damit augenscheinlich selbst aufgelöst und ihr eigenes Kapitel beendet.

Vor zwei Wochen hatte Mt.Gox den Handel mit Bitcoins ausgesetzt, da es vermeintlich zu technischen Problemen gekommen war. Es gab nur spärliche Infos, bei den Anlegern ging langsam die Angst um – und nun ist asiatische Bitcoin-Börse wohl Vergangenheit.

Herber Schlag für die Anleger

Geht es mit dem Bitcoin bergab?Das Problem beim Bitcoin wird dabei heute wieder offensichtlich: da die digitale Währung ja in Wirklichkeit keine richtige Währung ist und sich damit auch niemand wirklich für sie zuständig fühlt, fällt sich auch nicht unter die Finanzaufsicht. Und so kam aus Japan die Meldung: „Wir konnten nichts tun“, so die dortige Aufsicht.

Für Anleger bedeutet dies einen herben Schlag mitten in die finanzielle Magengrube. Bitcoins sind weder reguliert noch gibt es eine Einlagensicherung für sie. Sind sie mal weg, sind sie weg. Wie jetzt auch bei Mt.Gox gesehen werden kann. Da kann kein Anleger etwas tun, und jeder, der dort Bitcoins hatte, der hat nun wohl keine mehr.

Wirklich nur technische Probleme?

Mt. Gox hatte keine Auszahlungen mehr vorgenommen, weil es vermeintliche Probleme gab, die technischer Natur gewesen sein sollen. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob die Auszahlungsprobleme wirklich darin begründet, oder ob diese nicht ganz anderer Natur waren.

Natürlich können wir als Außenstehende nun wenig darüber sagen, was da wirklich passiert ist bei der Bitcoin-Börse in Japan. Vieles ist möglich und dennoch wären es wohl nur Gerüchte – die wir jedoch nicht verbreiten möchten. Dies überlassen wir anderen Medien, die sich lieber in der Gerüchteküche suhlen.

Ist dies das Aus für den Bitcoin?

Das augenscheinliche Aus von Mt.Gox stellt natürlich, wieder einmal, die Zukunft des Bitcoin in Frage. Ist dies nun gar das Aus für die digitale Währung? Wir denken eher nicht. Doch die Probleme der vergangenen Wochen und die Schließung einer der wichtigsten Bitcoin-Börsen überhaupt wirft nun natürlich die Frage auf, wie es nun mit der virtuellen Währung weitergehen kann.

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Soll nun doch eine Aufsicht kommen für den Bitcoin? Oder drängt sich jetzt nicht vielmehr auf, ob weitere Staaten den Bitcoin verbieten werden als Zahlungsmittel, wie es bereits in China, in Dänemark und in Russland der Fall ist? Das unrühmliche Ende von Mt.Gox dürfte auch in Japan die Regulierer auf den Plan rufen, oder aber möglicherweise sogar das Verbot des Bitcoin dort mit sich bringen.

Dies hätte natürlich eine fatale Wirkung für die restliche Welt. Während China und Russland im Bereich der Währungen und damit auch der Verbote durchaus skeptisch betrachtet werden von außen, sieht dies bei Japan anders aus. Die Wirtschaftsnation hat einen hohen Stellenwert auch in der westlichen Welt, und Entscheidungen, die dort gefällt werden, spielen auch in anderen Ländern eine große Rolle. Sollte Japan den Bitcoin nach dem Ende von Mt. Gox nun auf die Verbotsliste setzen, hätte dies wohl weltweit Auswirkungen auf die virtuelle Währung.

Die ungewisse Zukunft des Bitcoin

Wir wissen nicht, was aus dem Bitcoin werden wird. Auch wir können nur hoffen, dass sich der Wind wieder dreht, die technischen Probleme gelöst werden und es endlich wieder bergauf gehen kann mit der digitalen Währung. Die, wenn alles richtig funktionieren würde, eine Revolution in Sachen Zahlungsverkehr bedeuten könnte. Doch die derzeitige Lage zeigt das Gegenteil auf und viele Anleger werden sich nach den Schocks der vergangenen Wochen wohl erst einmal erholen müssen. Und ob sie dann danach noch auf den Bitcoin setzen werden, dies wird sich zeigen müssen.
Heute sieht es auf jeden Fall schon wieder düster aus mit der Kursentwicklung. Der BIT-EUR ist mittlerweile wieder unter 100 Euro gefallen und steht aktuell auf nur noch 95,8917 Euro je Bitcoin. Bei der Eröffnung lag der Kurs noch auf 124,0000 Euro, das bisherige Tageshoch lag sogar auf 157,8000 Euro, das bisherige Tagestief auf 76,0000 Euro. Damit hat der Bitcoin gegenüber dem Euro seit der heutigen Handelseröffnung etwas mehr als 25 Prozent verloren.

Vor allem die Bicoin-Käufer bzw. -User, die Ihr Guthaben nicht auf das eignene Wallet transferiert, sondern es bedauerlicher Weise im Wallet auf Mt. Gox gelassen haben, werden je nach Einlage in ihrem Wallett hart gestraft. Da kann man wirklich nur von Pech reden, denn diese Bitcoins sind mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr zurück zu holen.