Wie sinnvoll sind Kreditkarten für Kinder wirklich? 

Kreditkarten gibt es mittlerweile wohl auch in Deutschland bald wie Sand am Meer. Doch die Unterschiede bei den verschiedenen Karten sind groß, vor allem in Sachen Kredit über die Kreditkarte und bei den Rückzahlungsmodalitäten unterscheiden sich die Karten mitunter sehr. Und neben den herkömmlichen Kreditkarten gibt es da auch noch die so genannten Prepaid-Kreditkarten, die auf Guthaben-Basis funktionieren, ähnlich den Prepaid-Karten von Handys und Smartphones. In diesem Bereich versuchen derzeit immer mehr Banken, auch Kreditkarten für Kinder zu positionieren – doch wie sinnvoll, oder gar unsinnig, sind solche Kreditkarten wirklich?

Kreditkarten ab einem Alter von 12 Jahren!

Die bekanntesten Anbieter im Bereich der Kinder-Kreditkarten sind die HypoVereinsbank, die LBB und Unicredit, die ihre Kreditkarten für Kinder ab 12 Jahren unters Volk bringen wollen. Die Postbank vergibt ihre Prepaid-Kreditkarten an Minderjährige ab 14 Jahren, die Commerzbank ebenfalls ab 14 Jahren, der neue Anbieter Papayer bereits ab 13 Jahren – und die Wüstenrot, die ihre Kreditkarten für Kinder bereits ab dem Alter von sieben Jahr und damit dem Beginn der begrenzten Geschäftsfähigkeit anbietet.

In einem aktuellen Artikel hat sich auch die „BILD“ dieses wichtigen Themas angenommen, gerade in der Geschenkezeit kommt natürlich auch die Frage auf, ob man seinem Kind nicht vielleicht statt Bargeld eine aufgeladene Prepaid-Kreditkarte schenken sollte. Doch der von der Zeitung befragte Erziehungspsychologe macht deutlich, dass Kinder im Grundschulalter „unbedingt Bezug zu physischem Geld haben“ haben sollten, damit sie den Umgang lernen mit Münzen und Scheinen. Prof. Dr. Siegfried Preiser hält bargeldlose Zahlungsmittel erst ab der Pubertät für sinnvoll.

Taschengeld lieber als Bargeld

Dem können wir uns nur anschließen. Gerade Kinder haben es sowieso schon schwer, in einer Zeit, in der es nahezu alles zu kaufen gibt, den Umgang mit Geld wirklich zu lernen. Ein bestimmter monatlicher Betrag als Taschengeld, der in den ersten Jahren in Bargeld ausgezahlt wird, kann dabei helfen, zu lernen mit Geld umzugehen – wenn nicht ständig von den Eltern, Großeltern und Co. Geld nachgeschossen wird, wenn das Taschengeld ausgegeben wurde. Mit einer Prepaid-Kreditkarte verlieren die Kinder indes schon gleich am Anfang den Überblick darüber, was sie in Münzen und Scheinen ausgeben können und können damit keinen richtigen Bezug zu Geld und zur „Vergänglichkeit“ von Geld aufbauen.

Bei der Auswahl geeigneter Prepaid-Kreditkarten hilft unser Kreditkartenrechner, mit dem die Gesamtkosten verschiedener Karten bei individueller Nutzung verglichen werden können.